Wort zur Kirchenjahreszeit. „Ach dass du den Himmel zerrissest und führest herab, dass die Berge vor dir zerflössen.“ (Jesaja 64,1)
Ein jeder von uns wurde wohl schon so bewegt wie Jesaja in unserem Text. Nicht nur Korruption, Chaos und Leiden bedrängen uns, sondern auch unsere eigene Schwäche und Sündhaftigkeit. Der Herr erwartet mehr, als wir bereit sind von uns selbst zu geben. Er ist der Allmächtige, viel größer als wir. Er erwartet saubere Hände und reine Herzen!
Wir, wie Jesaja, wollen dringend, dass Gott die Himmel zerreißt und herunterkommt, genau wie er in der Vergangenheit es getan hat. O, dass er doch den Zustand dieser Welt verändere; und auch uns! Dass er seinen Namen bekannt mache und den Glauben derer, die ihm vertrauen, stärkt. O, dass er doch sein Volk reinige und es erneuere durch seine Barmherzigkeit und seine Vergebung!
In der Adventszeit bereiten wir uns auf das Kommen des Christkindes vor. Es kommt, um uns alle Sünden zu vergeben und uns zu erneuern in Gottes Augen. Und wir hoffen auf ihn, dass er uns in die ewige himmlische Heimat der Gerechtigkeit bringt.
Mit bußfertigen Herzen sollen wir Gott anrufen, dass er zu uns komme und in unseren Herzen regiere mit Liebe und Gerechtigkeit. Ohne die von Gott gewirkte Reue können wir unseren Retter nicht suchen. Ohne Reue über unsere Sünden können wir nicht akzeptieren, wie dringend wir Christus am Kreuz nötig haben. Wir wollen nicht unseren eigenen Willen in Gottes Hände legen. Wir sollen Buße tun und unsere Herzen sollen verändert werden. Der Heilige Geist verändert uns, indem er Gottes Wort anwendet: zuerst zerquetscht er uns mit dem Gesetz, und dann werden wir durch das Evangelium wiederhergestellt. Genau wie Jesaja flehen wir ihn an: „Heiland, reiß die Himmel auf und komm herab!“
Wie doch die Sünde unser Leben dominiert und Leiden bringt! Niemand ruft Gott so an, wie er sollte. Die Menschen sind unrein, beschmutzt, mit unsauberen Herzen und Gedanken. Wir haben Reinigung nötig! Unsere „gerechten Werke“ sind gefüllt mit Eitelkeit, und wir beschweren uns über seinen Willen. Welch jämmerliche Bedingungen.
Aber Gott schickt uns seinen Sohn als Gegenleistung für die korrupte Menschheit. So können wir im Gericht vor Gott bestehen. Er erlöst uns mit seinem kostbaren Blut und befreit uns vom ewigen Tod. Wir wurden nicht verworfen, sondern werden in Christus als Kinder Gottes neugeboren.
Als die, die nun dem Herrn vertrauen, lasst uns dem Propheten folgen und unsere Herzen und Seelen in Gottes Hände legen. Er ist unser Vater, der Eine, der schon von Ewigkeit her gewesen ist; der Eine, der uns am besten kennt. Unser Leben haben wir von ihm, und er legt seinen Namen auf uns durch die Taufe und sein Wort.
Gott ist der „Töpfer“, und wir sind das Werk seiner Hände. Er kümmert sich um uns. Er weiß unsere Gebrochenheit zu reparieren. Als Ton wissen wir nicht wie unser eigenes Leben umzuformen und zu würdigen Gefäßen zu werden. Er beobachtet uns und wirkt in uns in einer perfekten Weise. Er kommt herunter zu uns durch sein Wort.
Sein Wort und seine Sakramente versprechen und bestätigen für uns seine ewige Wohnung bei uns. Johannes schreibt in der Offenbarung über die Zukunft für alle, die Christus treu sind bis zum Tod: „…und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ (Offb. 21,3f)
Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.
Pastor Nathan Mntambo, Arcadia (Übersetzung: Vikar Christian Straeuli)