Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast; dann will ich ihn holen. Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister!
(Johannes 20, 11.15-16)
Zu Ostern feiern wir das Ereignis, das uns versichert, dass das Opfer Jesu Christi für alle Menschen an allen Orten zu jeder Zeit ausreicht. Wir wissen, dass sein Opfer ausreicht, weil er von den Toten auferstanden ist. Seine Auferstehung versichert uns, dass der Herr Sünde, Tod und die Macht des Teufels besiegt hat, indem Er der Sünde Sold getragen hat. Seine Auferstehung versichert uns, dass Gott unsere Sünde um Christi willen nicht mehr sieht. Wenn Er uns ansieht, sieht Er die vollkommene, heilige Gerechtigkeit seines geliebten Sohnes Jesus Christus.
Vor seiner Kreuzigung sagte Jesus seinen Nachfolgern, wie er diese Gerechtigkeit seiner Gemeinde zukommen lassen würde.
Im großen Kapitel des Guten Hirten in Johannes 10 verglich Jesus seine Gemeinde mit einer Schafherde und bezeichnete sich selbst als Hirten, als Guten Hirten. Er sagte, dass der gute Hirte sein Leben für die Schafe lässt, aber auch dass er seine eigenen Schafe beim Namen nennt und sie hinausführt. Nach seiner Auferstehung sprach Jesus Maria an und nannte sie beim Namen. Die Wolken der Traurigkeit wichen. Das Licht der Freude schien herein. Triumph besiegte die Tragödie. Freudentränen ersetzten Verzweiflungstränen. Marias Glaubenszeugnis — nur ein Wort: „Rabbuni!“
Der gute Hirte ruft uns weiterhin beim Namen. Er ruft uns durch sein Wort, während wir es hören und lesen, lernen und uns zu Herzen nehmen. Er ruft uns, während er sein Wort mit dem Wasser der Heiligen Taufe verbindet und uns in seine Familie aufnimmt. Er ruft uns, während er sein Wort mit Brot und Wein verbindet und uns seinen wahren gekreuzigten und auferstandenen Leib und sein Blut, vergossen zur Vergebung der Sünden, zu essen und zu trinken gibt.
Was bedeutet es, dass Jesus uns beim Namen ruft? Es bedeutet, dass die Frucht der Auferstehung Christi uns gehört. Es bedeutet, dass die Gerechtigkeit, die er mit seinem heiligen, teuren Blut und mit seinem unschuldigen Leiden und Sterben erkauft hat, unsere ist. Wenn Christus uns beim Namen ruft, sagt er uns zu, nicht nur in diesem Leben, sondern auch im Sterben bei uns zu sein. Wenn dieser Tag des Todes kommt, wird er uns beim Namen rufen, um für immer mit ihm zu leben.
Er hat uns zugesagt: „Ich lebe, und ihr sollt auch leben.“ Er hat versprochen, dass ein Tag kommen wird, an dem unsere Gräber so leer sein werden wie sein Grab, denn wir werden sein wie er und wir werden ihn so sehen, wie er ist. Alleluia! Amen
Pastor Kurt Böhmer, Pretoria