Am 4. Sonntag nach Epiphanias durfte unsere Gemeinde, die Evangelisch-Lutherische Paulusgemeinde Pretoria, einen gemeinsamen Gottesdienst mit der Evangelical Lutheran Congregation (ELC) feiern.
Dabei fand auch die Einführung von Dr. Karl Böhmer ins Lehramt am Lutheran Theological Seminary (LTS) in Tshwane statt.
Thank you for reading this post, don't forget to subscribe!Für meine Frau und mich war es schön, die vielen Bekannten aus der ELC vor dem Gottesdienst wieder zu sehen und zu begrüßen und ein paar Nettigkeiten miteinander teilen zu können. Für uns und die anderen Glieder unserer Gemeinde war es wieder eine Gelegenheit, das gemeinsame christliche Bekenntnis, die Einheit in der Wahrheit, zu erleben und auszuleben. Es war einfach schön! Es war wahre, gelebte Ökumene!
In festlichen Gewändern zogen zehn Pastoren aus der FELSISA und der LCSA und zwei Glieder des Synodalausschuss in die Kirche ein. Missionsrepräsentant Christoph Weber wies in seiner Ansprache auf den Sinn des Theologiestudiums und des Unterrichtens an einem Seminar hin. Von Anfang an gab es Menschen, die die Schrift anders auslegten als die Christliche Kirche es tat. Das Theologiestudium solle Treue zum Text der Schrift bewirken. Und Gottes Wort gehöre in die Kirche hinein, die es wiederum nicht für sich behalten, sondern in die Welt hinaus tragen und verkündigen solle, in der Form der rechten, reinen Lehre, damit es Menschen rette.
Die Einführung von Dr. Böhmer geschah durch den Bischof der FELSISA, Dr. Dieter Reinstorf und den Bischof der LCSA, Modise Maragelo.
In seiner Predigt über 2 Mose 3, 1-15, ging Dr. Karl Böhmer auf die Sendung des Mose durch Gott, Jahwe, ein. Mose hatte „auf eigener Faust“ versucht, seinem Volk zu helfen und es aus der Unterdrückung durch die Ägypter zu befreien. Er war in diesem so eigenmächtigen Unternehmen jämmerlich gescheitert und musste in die Wüste flüchten. Dann, in dieser hilflosen und machtlosen Situation, erschien ihm der lebendige Gott in dem brennenden Busch am Berge Sinai, berief ihn und sandte ihn aus als seinen Botschafter zu seinem Volk Israel. Gott fragte dabei nicht nach den Fähigkeiten des Mose, oder was er schon alles geleistet hatte. Er hatte ja wirklich nicht nur nichts geleistet, sondern alles verbaut mit seinen „Fähigkeiten“. Nein, Gott, Jahwe selbst, sein Name, „ICH BIN DER ICH BIN“, ist der Grund seiner Aussendung. Gott selbst gibt die Gaben und rüstet aus zu dem Werk, zu dem er seinen Diener aussendet. ER treibt sein Werk selbst durch seinen Boten. Und das, trotz allen Versagens, trotz aller Sünde des Berufenen!!
Dr. Martin Luther wurde als Vorbild erwähnt. Luther habe auch, wie Mose, seine eigene Unfähigkeit und Sündhaftigkeit erkannt, und eben gerade deswegen Gott ernsthaft angefleht, er möge ihn gebrauchen und nur nie verlassen!!
Das gilt auch für jeden Christen: Gott lehnt uns nicht wegen unsere Unfähigkeiten, Versagen, Sünde und dergleichen ab. Nein, wir dürfen wissen, dass Gott „mit“ uns (V. 12) sein wird.
„What’s in the name?“ fragte der Prediger wiederholt. Alles! „Sage Israel: ‚ICH BIN‘. Ich werde euch tragen! Mit meiner Liebe, mit meiner Leidenschaft, mit meiner Fürsorge… ICH werde euch tragen.“ „What’s in the name?“ Auch dein und mein Name hat eine große Bedeutung. Seit unserer Taufe bedeutet er etwas Neues, das Gott in uns neu geschaffen hat. Er bedeutet Vergebung, neues Leben, ewiges Leben bei und mit Gott.
Der Gottesdienst war reichlich ausgeschmückt mit Chor- und Bläsermusik. Besonders gut hat uns der Choral von Stepen P. Starke nach der Melodie von Gustav Holst, „We Praise You and Acknowledge You, O God“ gefallen. Mit dem Blasen und danach noch dem gemeinsamen Essen und Trinken schloss ein sehr reicher und bereichernder Festtag ab.
Günther & Hanna Hohls, Pretoria