1. Mose 1, 27+28
Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
„Die Erde kocht vor Wut – wir auch!“ hieß es vor Kurzem auf einem Plakat von Klimaaktivisten in Wien. Sie protestierten ausgerechnet gegen einen Klimagipfel – Arnold Schwarzenegger hat das „Austrian World Summit“ einberufen, zu dem ranghohe europäische Politiker erschienen sind, um Umweltverschmutzung und die beschworene Klimakrise zu besprechen. Viele Jahre schon und immer mehr steht das Thema Erderwärmung, Klimakrise, Umweltschutz auf der Tagesordnung der Politik. Einige von diesen Aktivisten nun protestierten gegen Schwarzeneggers Initiative, weil sie meinen, es werde dort nur geredet und nichts getan.
Lange vor Arnold Schwarzenegger hat Gott der Herr uns Menschen alle dazu aufgerufen, für die Umwelt zu sorgen. Nicht nur darüber zu reden, sondern es auch zu tun. Insofern teilen wir Christen viele der Anliegen der Klimabewegung, und zu Recht. Nachdem Gott die ganze Schöpfung vollendet hatte, schuf er den Menschen zuletzt als Haushalter, Verwalter über die Schöpfung: Füllet die Erde, sprach er; macht sie euch untertan und herrschet über sie. Insofern können wir die Umweltverschmutzung tatsächlich auch Sünde nennen, denn die Umwelt zu verschmutzen, die Meere mit Plastikmüll oder Rohöl zu verdrecken, das Land mit Giften zu verseuchen, die Welt radioaktiv zu bestrahlen, mit Müll zu verdrecken, all das verstoßt gegen Gottes Gebot, denn es ist ein Missbrauch der Erde und der Schöpfung für selbstsüchtige Zwecke.
Vieles aus der Umweltpolitik, die die Klimaaktivisten befürworten, befürworten auch wir. Nicht nur von Farmern, sondern von uns allen fordert Gott nachhaltige Nutzung und Verwaltung der Erde und ihrer Ressourcen. Doch die Klimabewegung hört dort nicht auf. Viele, sogar die Mehrheit heute, fordert radikalere Konsequenzen. Über die letzten 20 Jahre hat die Diskussion um Umweltschutz und Klimakrise nicht nur religiöse Untertöne bekommen, sondern man kann dabei oft schon von einer Ersatzreligion sprechen. Umweltschutz als Religion? Wie das? Wo das Christentum und der christliche Glaube verdrängt wurden, hat sich vielerorts mit der Klimareligion ein Ersatz gefunden. In vielen Fällen ist der Umweltschutz zu einem Kult geworden; der Gedanke ist, dass die Erde eigentlich unsere Göttin ist, dass unser „Heil“ daran liegt, dass die Erde stabilisiert werden muss und nachhaltiger Umweltschutz nötig ist; statt des Glaubens an die Erlösung der Menschheit durch Christus verlangt die neue Klimareligion Erlösung durch Ökologie. Wir müssen der Erde dienen, damit wir leben können, und unser Ziel im Leben ist eine Erde, die mit uns zufrieden ist. Klimainformationen und Klimastudien und deren Interpretation und Auslegungsprinzipien dienen dabei als Heilige Schriften mit mehr als 10 Geboten zur Aufrechthaltung der Stabilität der Erde. Wer gegen diese Gebote verstoßt durch Flugreisen, Autofahren oder einem zu großen „Carbon Footprint“, der ist ein „Klimasünder“ und muss bestraft werden. Wer dem Druck nicht nachgibt und der Mehrheitsmeinung der westlichen Länder nicht in vollem Maße zustimmt, gilt als Klimaleugner. Statt der Ablassbriefe von früher gibt es heute CO2-Klimazertifikate, die dich gerecht sprechen.
Hört man Umweltschützern zu, die so reden, dann geht es darum, dass uns Menschen Panik gemacht werden soll. Wir sollen Angst haben, wir sollen uns fürchten. Früher konnte Otto von Bismarck sagen: „Wir Deutschen fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt.“ „Heute“, schreibt Martin Grichting, „scheint es umgekehrt: Man fürchtet zwar Gott nicht mehr, aber dafür so ziemlich alles andere auf der Welt. Das Fürchten ist gegenwärtig der große Treiber.“ Schaut man in das junge Gesicht der Greta Thunberg, das empört und verärgert in die Welt schaut, hört man ihrem Schimpfen zu: „How dare you“, dann sagt sie vergröbert: „Ihr sollt es jetzt mit der Angst zu tun bekommen, ich will, dass ihr Panik verspürt.“ Wieso? Die Angst, die sie will, hat nichts mit Gottesfurcht zu tun, sondern es geht um Angst vor der Zukunft auf dieser Welt und Furcht vor Untergang und Tod – weil die Erde so warm wird, dass nichts mehr bestehen wird, weil diese Generation alles für die nachkommenden Generationen versaut. Es werden Horrorvisionen an die Wand gemalt. Traurig ist, dass so viele Kirchen diesem Klimaglauben gedankenlos hinterherlaufen. Vielerorts hört man in den Kirchen kaum noch von Jesus Christus und seiner Erlösung, dafür fast ausschließlich Klimareligion, und zwar gut und gerne ohne Jesus Christus.
Aber das ist es doch gerade, ihr Lieben: Ohne Jesus Christus und die Schrift können wir über das Klima und die Haushalterschaft dieser Welt nicht nachdenken. Denn die Bibel sagt uns, dass gerade durch die Sünde von Adam und Eva die Welt im Argen liegt, dass durch die Sünde der Menschen nicht nur Dornen und Disteln aufs Feld gekommen sind und im Schweiß des Angesichts bekämpft werden müssen, sondern: „Wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet… Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit“ (Römer 8). Das wahre Problem ist also nicht, dass es zu viele Menschen auf der Welt gibt und es unbedingt weniger sein müssen, sondern dass der Mensch Sünder ist und das Folgen hat. Umwelt und Klima sind durch die Sünde der Menschen belastet. Ja, und das wird immer mehr zunehmen, es werden immer mehr Naturkatastrophen kommen, so sagt es Christus, und auch die Offenbarung belegt, dass wir immer mehr rechnen müssen mit Hungersnöten, Pest, Seuchen, Erdbeben, Meteoriteneinschlägen, Unwettern, Waldbränden, Wasserverseuchung, Absterben der Arten, Erderwärmung und hohen Temperaturen. Aber unsere Hoffnung und unser Heil liegen gerade nicht darin, dass wir die Welt retten und in Ordnung bringen. Die Bibel sagt uns, was geschehen ist und wird: Siehe, es hat gesiegt der Löwe aus dem Stamm Juda. Deshalb führt die Geschichte nicht in den endgültigen Untergang, wie Greta beschwört, sondern in das ewige Reich Gottes. Unser Zweck und Ziel auf Erden ist nicht, das Paradies auf Erden wieder herbeizuführen. Sondern in Jesus Christus hat Gott schon alles vollbracht, und er wird bald auch die Schöpfung neu machen und frei machen.
Ihr Lieben, so wollen wir also einerseits dafür sorgen, dass wir so nachhaltig und verantwortlich wie möglich mit der Schöpfung umgehen und die Erde gut bearbeiten; dadurch ehren wir den Schöpfer. Die Erde ist aber nicht Gott, und wir sollen sie nicht anbeten oder von ihr Heil und ewiges Leben erwarten. Es ist gesund und heilsam zu wissen, dass wir Grenzen haben, dass unser Heil nicht in dieser Welt liegt, sondern wir tun, was wir können, und den Rest dürfen wir getrost und gelassen Gott überlassen. Nicht in Panik und Furcht leben wir, sondern in rechter Gottesfurcht. So dürfen wir Christen mit gutem Gewissen Kinder zur Welt bringen, Kinder taufen, Hoffnung tragen. Denn schließlich gibt der Herr uns trotz allen Warnungen auch die feste tröstliche Zusage: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. (1. Mose 8, 22)