Noah Volkmar, SELK
Die Rüstwoche in Wittenberg startete am Dienstag mit einem fröhlichen Abendessen und einem ersten Eröffnungsvortrag über das Thema: „Mein Christus? Wurde meine Christusvorstellung durch IHN oder die Welt geformt?“.
Die kommenden Tage zeichneten sich durch intensive Themenarbeiten an den Vormittagen und interessanten Arbeitsgemeinschaften an den Nachmittagen aus. Zwischendurch wurde kräftig für musikalische Begleitung des Gottesdienstes am Sonntag unter der Leitung von Rainer Johannes geprobt. Sport und ein Ausflug an den Heyshope Dam waren natürlich auch Teil des umfangreichen Programms. Und natürlich nicht zu vergessen: Ein Hoch auf die Wittenberger Frauen, die uns mit reichlichem und vor allem gutem Essen über die ganze Zeit versorgten.
In den Arbeitsgemeinschaften waren für uns unterschiedlichste Aktivitäten geplant. Ein Ausflug auf die Farm von Gunther und Mecki Böhmer, um die Arbeit mit Vieh und Bäumen näher kennen zu lernen, der Besuch bei Heinz und Rainer Böhmer, die uns ihren Workshop und die Reparatur von Motoren zeigten, Kekse backen und Kreatives, wie Mosaik, oder Puppen und Spielzeug aus recycelten Materialen herzustellen. Als große Gemeinschaftsaktion färbten wir das große, von der Straße sichtbare Kreuz auf der Farm der Hiestermanns.
In den neun Themeneinheiten an den Vormittagen lernten und hörten wir über falsche Christusvorstellungen, die man im Alltag bei sich selbst und anderen leicht entdecken kann. Die falschen Christusse zeichnen sich dadurch aus, dass der Mensch sich und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt rückt. Jesus wird zum Schweigen gebracht und zum Vorbild, Wunschautomaten oder mystischen Freund degradiert, der nur für mich ganz persönliche Botschaften hat. Wir unterhielten uns darüber, wo unsere falschen Jesusvorstellungen ihre Bequemlichkeiten haben und weshalb es uns und Anderen so schwerfällt, von ihnen loszulassen. Nur durch regelmäßiges Lesen und Hören von Gottes Wort können wir unsere selbstgebastelten Jesusvorstellungen immer wieder neu überprüfen und zerstören lassen. Denn Jesus, und nicht der Mensch, ist der Mittelpunkt selber, das A und O, und er wirkt und handelt an uns aus Gnade und Liebe in seinen Sakramenten und macht mich besser durch SEIN Handeln.
In jedem Vortrag begleitete uns auch die Frage, wie wir denn in das Gespräch mit Leuten kommen können, wenn wir bei ihnen einen falschen Jesus entdecken und sie auf ihren falschen Jesus hinweisen müssten. Als besonders wichtig arbeiteten wir heraus, auf den Menschen zuzugehen, nach ihrer Situation, ihren Unzufriedenheiten mit der Kirche zu fragen und ihnen Gehör zu schenken. Durch gezieltes Fragen und Hinweisen auf Bibelstellen, können wir Gott selber sprechen lassen und sie zu der Erkenntnis führen, dass sich ihre Vorstellungen von Jesus nicht mit der Heiligen Schrift decken, der Ort, an dem Christus selbst zu uns spricht und sich uns vorstellt.
Pastor Helmut Paul hielt im Rahmen der Rüstwoche einen Vortrag über den hauptamtlichen Dienst in der Kirche. Die Pastoren erzählten von ihrem eigenen Werdegang und machten den jungen Männern Mut, sich nicht von Unsicherheiten leiten zu lassen, sondern das Gespräch mit Pastoren zu suchen, viel zu beten und den Schritt in das Studium zu wagen. Die Mädchen wurden aufgefordert, die jungen Männer dabei zu unterstützen und ihnen Mut zu machen.
Am Samstagabend führte die Arcadia Jugend aus Pretoria ihr Konzert in Wittenberg auf und sorgte für einen fröhlichen letzten Abend.
Am Sonntag endete die Rüstwoche mit einem wunderschönen Gottesdienst unter der Leitung von den Pastoren Werner Straeuli und Martin R. Paul. Die Predigt hielt Pastor Tobias Ahlers aus Shelly Beach. Der Jugendchor begleitete den Gottesdienst durch Blasinstrumente und zahlreiche Gesänge. Vielen Dank an alle Organisatoren, Helfer und die Pastoren, die diese schöne Rüstwoche möglich gemacht haben.