38. Pastorenkonvent der FELSISA – 14.-16. Mai 2018 (Heyshope Dam)
Müde von ihrem Dienst am Vormittag und der Fahrt am Nachmittag kamen die Pastoren am Sonntagabend am Heyshope Dam an. Der Geruch von „Braaivleis“, das von Männern aus der Panbult-Gemeinde vorbereitet wurde, war genau das Richtige, um die Gemüter aufzuheitern. Dieses Essen war die Erste von vielen köstlichen Mahlzeiten, die von Männern und Frauen aus den Gemeinden Panbult und Piet Retief für die Pastoren zubereitet wurden. Zudem war es für die Pastoren eine große Entlastung, nicht selbst kochen zu müssen. So konnten sie produktiv arbeiten und sich auf ihre Aufgaben konzentrieren. Übernachtet haben die Pastoren in den Häusern von Gastgeber Eckhardt Paul und Mitgliedern der Wittenberg-Gemeinde. Ein besonderer Dank geht an alle, die uns mit Essen und Trinken versorgt und uns Unterkunft gegeben haben! Gott vergelte es euch!
Montag und Dienstag waren volle, effiziente Arbeitstage – eröffnet und abgeschlossen mit Andachten um 8 Uhr morgens und 5 Uhr abends. Diese Meditationen über das Wort Gottes gaben dem Arbeitstag einen würdigen Rahmen. Die Pastoren berieten nicht nur über aktuelle theologische und synodale Themen, sondern hörten auch Vorträge von Pastor Dr. Daniel Schmidt. Seine Präsentationen waren ganz bestimmt ein Höhepunkt des Konvents. Pastor Schmidt dient der Gemeinde in Groß Oesingen in unserer Schwesterkirche (SELK) in Deutschland. Pastor Schmidt promovierte im Bereich der Homiletik (die Lehre der Predigt). Die Überschrift der Präsentationen war „Die Kunst des Predigens“. Wir sind dankbar, dass Pastor Schmidt der Einladung gefolgt ist, nach Südafrika zu kommen. In den Sitzungen mit ihm wurden die Pastoren mit einer Reihe von neuen Werkzeugen ausgestattet, womit ihr Predigen künstlerischer, exzentrischer, interaktiver und zeitgemäßer gestaltet werden kann. Das Hauptziel dieser Werkzeuge ist es um sicherzustellen, dass Jesus Christus das Zentrum der Predigt ist und bleibt!
Predigen ist hörbare Kunst. Der Ausgangspunkt für die Präsentationen war immer das Wort Gottes. Die Bibel ist voller Kunst. Im Alten Testament erfahren wir, wie Gott selbst genaue Vorgaben und Anweisungen gegeben hat, wie die Stiftshütte, die Bundeslade, der Tempel und sein Inneres vorzüglich und extravagant gestaltet werden sollen. Schöne Musik begleitete die Gottesdienste. Gott verkündete seine Gegenwart durch diese sichtbare künstlerische Schönheit.
In ähnlicher Weise handelt Gott durch die mündlich vorgetragene Kunst des Predigens. Für diese Aufgabe beruft Gott nicht die Fähigen, sondern er befähigt die Berufenen. Der Prediger wird dabei zum Botschafter Christi.
Predigen ist eine zeitgemäße Kunst, die in einer bestimmten Zeit und einem bestimmten Raum zu einem bestimmten Publikum spricht. Der Prediger redet daher in die Gegenwart hinein zu gegenwärtigen Hörern. Dafür muss er die Welt seiner Hörer, ihre Herausforderungen, ihre Sprache, ihr tägliches Leben kennen. Eine zeitgenössische Predigt ist nicht weltlich, sondern sie ist das ewig-zeitgemäße Wort Gottes, das so gepredigt wird, dass es von Hörern in der Welt gehört und verstanden werden kann. Predigen ist auch eine interaktive Kunst. Die Predigt interagiert mit der Gemeinde, mit anderen Gemeindeaktivitäten und mit dem Alltag der Gemeindeglieder.
Ich bin zuversichtlich, dass diese neu dazugewonnenen Werkzeuge aus den Sitzungen mit Pastor Schmidt unseren Pastoren helfen werden, den Menschen Christus in ihrer Predigt zu bringen.
Am Mittwochmorgen wurde vor der letzten Sitzung mit Pastor Schmidt ein Abendmahlsgottesdienst gefeiert. Für diesen Gottesdienst wurde eine neue, vereinfachte englische Ordnung verwendet. Pastor Roland Johannes, selbst Organist, stellte diese Gottesdienstordnung in erster Linie für Gemeinden mit unerfahrenen Organisten oder für Pastoren mit geringem Vertrauen in ihre eigene Singfähigkeit zusammen.
Als Vikar durfte ich als Zuhörer am Pastorenkonvent teilnehmen. Ich habe viel gelernt und habe die Gemeinschaft mit den Pastoren genossen. Es war aus meiner Sicht ein sehr schöner Konvent!
Vikar Andreas Albers, Fairlands, JHB