Das Leben in der Familie

Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie… 1. Mo 1,27f.

Siehe, Kinder sind eine Gabe des Herrn. Ps 127,3

Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird. 2. Mo 20,12

Sehr viel hat Gottes Wort über das Leben in der Familie zu sagen. Das sollte uns nicht wundern, denn der Herr hat nicht nur die Ehe, sondern auch die Familie entworfen und eingesetzt. Sie ist sein Wille, seine Ordnung für das Zusammenleben in der Welt. Was sagt Gott in seinem Wort über Familien? Ein Mann und eine Frau „verlassen“ jeweils Vater und Mutter und werden in der Ehe von Gott selbst zusammengefügt, zu einem Fleisch gemacht. Da beginnt die Familie. Die Ehe ist nicht eine willkürliche Partnerschaft wie jede andere. Die Ehe ist auch nicht nur das Ergebnis zweier Leute, die sich mögen und zusammen leben wollen, solange es ihnen passt. Sondern die Ehe und Familie gehören zur Schöpfungsordnung, Ehe und Familie sind nach Gottes Willen die Bausteine, aus der er die Gesellschaft baut. Sie ist der Ort, wo neue Menschen in die Gesellschaft hineinkommen. Man kann nicht die Ehe loslösen von der Fruchtbarkeit. Gerade in die Ehe und ins eheliche Geschlechtsleben hat Gott der Herr die Fruchtbarkeit gelegt. Kinder werden also nicht bei der Dorfverwaltung abgegeben und dem Staat überlassen. Sie sind ein Geschenk des Herrn an die Famile, an ein verheiratetes Elternpaar. Das bedeutet, Kinder gehören in die Familie. Um es deutlich zu sagen: Nicht nur die Erzeugung, sondern auch die Erziehung von Kindern fällt Eltern und nicht dem Staat zu.

Immer wieder hat der Staat versucht, Eltern die Erziehungsrechte abzusprechen und ihre Kinder zu übernehmen und selbst zu erziehen, so als sei der Staat der beste Vater und die beste Mutter für neue Menschen. Das kann so aussehen, dass der Staat Eltern die Kinder gewaltsam wegnimmt, wie das z.B. im Hitlerdeutschland, in der Sowjetunion, in Chile und in Indien passierte. Es kann aber auch so aussehen, dass der Staat sich als der bester Erzieher präsentiert und mit Samthandschuhen Druck auf Eltern macht, Kinder immer früher und immer länger und immer später an Kindergärten oder Schulen zur Erziehung abzugeben. Selbstverständlich sind Kindergärten und Schulen an sich eine wunderbare Sache, die Kindern immer wieder zum großen Segen werden. Aber die Tatsache bleibt, dass der Herr die Erziehung der Kinder den Eltern und nicht staatlichen Instanzen anvertraut hat. Eltern sollen bestimmen, was Kindern an Erziehung und an schulischer Ausrichtung geboten wird. Gott der Herr geht soweit, dass er das lange und gesegnete Leben in der Gesellschaft zuallererst daran bindet, dass Kinder ihren Eltern gehorsam sind.

Die Familie ist ein Schutzraum für Kinder, damit sie gewollt und geliebt und geborgen und gepflegt nach Gottes Wort aufwachsen und in der Furcht des Herrn unterrichtet und angeleitet werden, sodass sie gottgefällige Prioritäten setzen und ausleben. Wenn wir prüfen, was die Bibel über Familien zu sagen hat, erkennen wir schnell, wie viele unserer kulturellen Trends von Gottes Willen für Familien entfernt sind. Christliche Familien werden mit Signalen bombardiert, die im Widerspruch zu Gottes Wort stehen. Die Populärkultur – Filme, Musik, das Internet, soziale Medien, Bücher und vor allem das Fernsehen – überflutet uns und unsere Kinder immer wieder mit falschen Botschaften. Es wird das Signal gesendet, dass eine sexuelle Beziehung außerhalb der Ehe oder vor der Ehe völlig natürlich ist, oder dass sogar ein homosexueller Lebensstil lediglich eine Alternative zur „traditionellen“ Ehe ist. Kindern wird vorgegaukelt, dass Ungehorsam und Respektlosigkeit gegenüber den Eltern normal, ja sogar amüsant sind, oder dass ältere Menschen als Last oder Witzfiguren betrachtet werden sollten. Ein großer Teil der Populärkultur appelliert an die sündigsten Neigungen der Menschen und ermutigt sie mit einer Flut von Bildern und Worten.

Der Druck, der auf unsere Kinder – vor allem auf unsere Teenager – ausgeübt wird, alles zu tun, was nötig ist, um bei ihren Freunden „beliebt“ zu sein, ist für Eltern manchmal schwer zu verstehen und einzuorden. Unsere jungen Menschen sind oft in destruktiven Lebensstilen und Verhaltensweisen gefangen, die durch die populäre Kultur gefördert werden, die zu Rebellion und Verachtung des Lebens und der Würde ihrer Mitmenschen anregt. Wenn unsere Teenager älter werden, wird ihnen oft der Eindruck vermittelt, dass das sexuelle Experimentieren normal und nötig ist, dass ein „Zusammenleben“ vor der Ehe und sogar ohne Ehe völlig akzeptabel ist. Wie tragisch ist es, wenn ihre eigenen Familien nichts tun, um sich diesem Verhalten zu widersetzen! Männer werden in unserer Kultur ermutigt, ihren eigenen Begierden und egoistischen Wünschen nachzugehen. Dem Mann, der ein treuer Ehemann oder Vater sein will, wird immer weniger Respekt und Aufmerksamkeit entgegengebracht. Wie viele Kinder wachsen heute ohne einen liebevollen und verantwortungsbewussten Vater im Elternhaus auf? Die schrecklichen Folgen dieses Trends werden sich in Zukunft noch verstärken. Auch Frauen werden unter Druck gesetzt, das, was Gott ihnen gegeben hat, gering zu schätzen. Sie werden unter Druck gesetzt, das Kinderkriegen als etwas weniger Erfüllendes zu betrachten, etwas, das vielleicht nur geduldet werden muss und nicht als Geschenk Gottes genossen werden darf. Frauen sehen sich der Versuchung ausgesetzt, Gottes Erwartungen an sie als Ehefrauen und Mütter zu missachten oder die Ehe als etwas zu betrachten, das aufgegeben werden muss, wenn es unangenehm wird. Populäre kulturelle Trends vermitteln oft Eindrücke, die dem Wort unseres Herrn und seinem Willen für christliche Familien völlig zuwiderlaufen. Das müssen wir erkennen und uns dagegen wehren.

Was kann eine christliche Familie tun, um mit den Herausforderungen unserer Zeit umzugehen? Sich den Problemen offen zu stellen, ist der erste Schritt. So zu tun, als gäbe es die Probleme nicht, wird sicherlich nicht helfen. Es reicht auch nicht aus, wenn eine Familie einfach hofft, dass sie nicht mit Problemen konfrontiert wird. Die Realität zu ignorieren wird die Probleme nicht lösen. Für christliche Eltern ist es wichtig, sowohl qualitativ als auch quantitativ viel Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Ganz besonders über Glaubensdinge wollen wir mit unseren Kindern reden. Nächsten Sonntag wollen wir uns mit dem Thema beschäftigten, wie man in der Familie Andachten hält.


Es ist äußerst wichtig, mit unseren Kindern zu lesen, eine offene Gesprächskultur zu fördern, ihre Fragen zu besprechen und für sie da zu sein, um sie zu unterstützen und zu ermutigen. Ehemänner und Ehefrauen müssen sich in ihrem vollen und hektischen Terminkalender Zeit nehmen, um miteinander zu reden, über ihre Bedürfnisse und Probleme zu sprechen und gemeinsam daran zu arbeiten, in ihrer Liebe füreinander und für ihre Kinder zu wachsen. Noch wichtiger ist es, dass Christen um den Segen des Herrn für ihre Ehen und Familien beten, Gott um Vergebung für ihre Sünden und ihr Versagen als Eltern und Ehepartner bitten und sich dann an die Barmherzigkeit des Herrn durch ihren Erlöser Jesus Christus wenden. Christliche Familien können nichts besseres tun, als der sonntäglichen Gottesdienste, dem Unterricht und der Christenlehre absolute Priorität einzuräumen. Wenn Familien von Gott um sein Wort und die Sakramente versammelt werden, empfangen sie Vergebung, Leben und Erlösung – und damit die Kraft, die sie brauchen, um die Herausforderungen des täglichen Lebens zu meistern. Amen.

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