Freude in Zeiten von COVID-19

Jubilate, freut euch! Freut euch, inmitten des Leidens! Das war das Thema des Sonntags Jubilate.

Um das Leid zu dieser Zeit zu finden, müssen wir nicht sehr weit suchen. Es sieht so aus als ob unser Bezirk/Distrikt Amajuba  – Gott sei Dank – von zu vielen Koronainfektionen (COVID-19) verschont geblieben ist.

Aber die Auswirkungen der Maßnahmen, die wir ergriffen haben, um diese Infektionen zu stoppen, haben ihren Tribut gefordert. Die Menschen verlieren ihre Arbeit und ihre Geschäfte, die Zahl der Bettler bei den Ampeln und diejenigen, die an unserem Tor klingeln, nimmt wöchentlich zu, immer mehr Familien haben kein Essen auf ihrem Tisch, ein Klima der Angst und des Misstrauens ist in unser Miteinander eingezogen, wir als Gottes Volk konnten uns monatelang nicht um seinen Tisch versammeln, um seine Gaben zu empfangen.

Was halten wir davon? Zu Beginn der Woche fragte mich meine sechsjährige Tochter: „Woher kommen Krankheiten?“. Nachdem ich weiter nachgefragt hatte, herauszufinden, warum sie eine solche Frage stellte, kam sie zur Sache: „Hat Gott Korona gemacht?“. Der Prophet Amos erinnert das Volk Gottes – Israel – und uns: Geschieht etwa ein Unglück in der Stadt, und der HERR hat es nicht getan? (Amos 3,6b). Gott schickt Unheil. Er verspricht es: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr werdet weinen und klagen… (Joh 16,20). Jesus verspricht es seinen Jüngern kurz vor seiner Kreuzigung – wobei er seine Verheißung mit zwei „Amen“ zur Betonung einleitet – das ist gewiß, gewißlich wahr. Und sein Wort wirkt. Sie leiden. Wir leiden. Gott verspricht, und es geschieht. Stehen die Chinesen/die Illuminati/die Regierung… (Vervollständige diesen Satz entsprechend der Theorie, an der du dich hälst) dahinter? Vielleicht. Aber letztlich müssen wir erkennen, dass alles von Gott kommt. Daran führt kein Weg vorbei – Gott ist heilig, wir nicht. Wir sind Sünder, und dafür müssen wir leiden und sterben. Der Sünde Sold ist der Tod… (Römer 6,23). Jesus sagt: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen…

doch eure Traurigkeit soll zur Freude werden (Joh 16,20). Jesus sagt diese Worte, während er in die äußerste Katastrophe getrieben wird – von seinen Freunden und seinem Vater im Stich gelassen, zu Unrecht angeklagt, grausam bestraft, um am Kreuz getötet zu werden. Aber damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Ostern folgt auf Karfreitag. Der zweite Teil der Verheißung Jesu an seine Jünger und an uns ist noch wirksamer. Wo Trauer war, da bringt Er Freude. Wo Schwachheit war, da stärkt Er. Wo Trennung war, da verbindet Er. Wo Sünde war, da vergibt Er. Wo Verzweiflung war, da schenkt Er Hoffnung. Wo Krankheit war, da bringt Er Heilung. Wo Hunger herrschte, sättigt Er. Wo Tod war, da bringt Er Leben. Halleluja!

Das ist, was Er tut, Gott sei Dank. Und was tun wir? Was tun wir in diesen schweren Zeiten? Ich bin weder ein medizinischer, noch politischer, noch wirtschaftlicher Experte. Die kurze und anekdotische Liste, die ich hier vorlege, ist eine bescheidene Meinung, die auf den Erfahrungen und Beobachtungen eines Kleinstadtpfarrers beruht:

i.) Seid gute Bürger. Versucht die Maßnahmen und Richtlinien, die von „oben“ kommen, von denjenigen, denen Gott Autorität über uns gegeben hat, zu verstehen und umzusetzen. Betet für sie und unterstützt sie, insbesondere durch eure Steuern (siehe Jesus in Matthäus 17). Lasst aber auch dort eure Stimme hören, wo sie die ihnen anvertrauten Aufgaben nicht erfüllen, wo sie ihre Befugnisse missverstehen oder zu weit fassen. Der Brief, den unser Bischof mit Beiträgen von Gliedern unserer Kirche an unseren Präsidenten verfasst hat, ist ein Beispiel dafür. Er wurde von den Gebeten und der Unterstützung unserer Kirche versichert, aber auch daran erinnert, dass die Versammlung der Heiligen und die Feier des Heiligen Abendmahls nicht als unwesentlich angesehen und behandelt werden dürfen. Jemanden zu respektieren und zu ehren, bedeutet auch, ihn zur Rechenschaft zu ziehen und Gutes von ihm zu erwarten. Sollten sie dabei wiederholt versagen, haben wir als Bürger einer Demokratie die Freiheit, ja sogar die Verantwortung, sie bei den nächsten Wahlen abzuwählen.

ii.) Denkt an die Schwachen, besonders an die Alten. Sie sind auf vielfältige Weise von dieser Krise betroffen. Am offensichtlichsten könnte ihre Gesundheit betroffen sein. Der ganze Zweck von Maßnahmen, wie der „Lockdown“, besteht darin, sie davor zu bewahren, sich anzustecken. Wir müssen uns vor Sentimenten wie „gesund sein ist alles“ hüten (ist es nicht), aber dennoch nehmen wir unseren Körper und unsere Gesundheit ernst (denkt an das 5. Gebot). Zweitens: Für viele von ihnen, die von den Erträgen des Geldes leben, das sie während ihrer Arbeitstage investiert haben, hat diese Krise die Ersparnisse dezimiert. Drittens steht die Einsamkeit. Sie ist etwas, das für viele ältere Menschen in den besten Zeiten ein Problem ist. Die erzwungene soziale Distanzierung kann es nur noch verschlimmert haben. Vergesst die Alten nicht. Biblisch gesprochen ist Erinnern nicht etwas Passives. Gott erinnert sich an uns, indem er seinen Sohn schickt, um uns zu retten. Tut etwas für die Schwachen. Versorgt sie, ruft sie an, wenn möglich, besucht sie – wenn auch nur über Plattformen wie WhatsApp-Videoanrufe.

iii.) „Go digital“. Gott hat diese Krise genutzt, um seine Kirche – in meinem Fall strampelnd und schreiend – online zu schleppen. Mit Hilfe von Geräten wie Smartphones, Tablets, Smart-Fernsehern und anderen Computern, auf Plattformen wie Facebook, YouTube, WhatsApp, TikTok usw. wird ein großer Teil unserer Zeit und Energie im Internet verbracht, umso mehr unter sozialer Distanzierung. In vielerlei Hinsicht ist die Kirche heute dort präsent: durch regelmäßige, mehrsprachige Aufnahmen von Andachten auf WhatsApp, durch Live-Streaming und Videos von Gottesdiensten usw. Nutzt diese Möglichkeiten. Durchdringt diesen Bereich unseres Lebens mit Seinem Wort.

iv.) Produziert Essen, schafft Arbeitsplätze. Die soziale Distanzierung hält uns zwar auseinander, aber sie bringt uns einem anderen Aspekt der Schöpfung Gottes näher – der Nahrung und dem Boden, aus dem wir genommen wurden und zurückkehren sollen. Viele Menschen haben jetzt Zeit, zu kochen und zu backen und im Garten zu arbeiten. Andere denken viel über Lebensmittel nach, weil sie nicht genug davon haben. In meinem Lesen und in meinen Gesprächen erfahre ich auch eine neue Wertschätzung für diejenigen, die die meisten unserer Lebensmittel anbauen, nämlich die Farmer. Historisch gesehen kommt unsere Kirche aus einem bäuerlichen Umfeld, und viele von uns sind immer noch stark bei der Landwirtschaft bezogen. Das ist ein wichtiger Aspekt unserer Wirtschaft in dieser Zeit, in der Gott uns zu den „Basics“ –  1. Mose 1 und 2 – zurückführt. Die Landwirtschaft kann sinnvolle Arbeit schaffen (es ist einer der wenigen Sektoren unserer Wirtschaft, der in den letzten zehn Jahren gewachsen ist) und versorgt uns mit einigen unserer grundlegendsten Bedürfnisse – ein „essential Service“.

v.) Schließlich – für diese Liste – bleibt ruhig und freut euch, ihr seid getauft! Genieße das Leben mit der Frau, die du lieb hast, solange du das eitle Leben hast, das dir Gott unter der Sonne gegeben hat; denn das ist dein Teil am Leben und bei deiner Mühe, mit der du dich mühst unter der Sonne – das lehrt uns der Prediger (Pred 9) (obwohl für viele von uns der Wein, über den er früher im Kapitel spricht, schon länger her ausgegangen ist). Genießt die Zeit mit eurer Familie und euren Tieren. Fürchtet Gott und freut euch an ihm.

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