Philip Wortmann, Newcastle
Der 45. Pfarrerkonvent tagte vom 5. bis 8. Mai auf dem Gelände der Evangelisch-Lutherischen St. Paulusgemeinde in Fairland. Die Teilnehmer wurden freundlicherweise von Gemeindemitgliedern untergebracht und bewirtet und frühstückten in ihren jeweiligen Unterkünften. Alle offiziellen Sitzungen, von Präsentationen bis zu Arbeitsgruppen, fanden im Gemeindesaal statt, während die Mahlzeiten im Altersheim auf dem Nachbargrundstück serviert wurden. Im Namen und unter dem Segen Gottes wurden im Kirchengebäude jeden Morgen und Abend Andachten zu verschiedenen Bibeltexten abgehalten, um die Arbeit zu beginnen und abzuschließen.
Die besprochenen Themen waren: Kirchenleitungsstrukturen, wie sie auf der Kirchenvorstehertagung bei FELS Ende 2024 angesprochen wurden; ökumenische Richtlinien, die Klarheit schaffen und den Rahmen für gemeinsame Gottesdienste mit Gemeinden, die nicht in Gemeinschaft mit der FELSISA stehen, bieten; die offizielle Rolle der LSB Agenda (LCMS) in der Praxis der englischsprachigen Gemeinden der FELSISA; die Formulierung und Umsetzung eines möglichen neuen Muster Abendmahlsstatements in der Abendmahlsliturgie; die relevante Frage der „Gender Dysphoria“, ihre Gefahren und die Frage, wie die Betroffenen seelsorgerlich und wahrheitsgemäß betreut werden können, vorgelegt von Ps. Werner Straeuli; die bioethische Frage der Abtreibung in Südafrika, präsentiert von Pastor Thomas Beneke; das Verhältnis zwischen Beichtgottesdiensten und dem Heiligen Abendmahl.
Am Dienstag, nach einem exegetischen Workshop zu Sprüche 8,22-36, gehalten von Ps. Thomas Beneke, hatte der Pastorenkonvent Prof. Dr. Werner Klän (SELK) zu Gast, der zum Thema „Concordia-Lutherisch sein (auch in Südafrika)“ referierte. In seinem Vortrag betonte Prof. Dr. Klän, dass das Augsburger Bekenntnis, in Übereinstimmung mit den anderen Bekenntnissen, ein wahrhaft katholisches (d.h. universales) Dokument sein will, in dem die Einheit der wahren Kirche Christi gesucht und ausgedrückt wird. Damit bildet dieses Dokument eine wichtige Grundlage für Gespräche mit allen Christen, die den Namen Christi und die Zugehörigkeit zu seiner Kirche beanspruchen. In diesen Gesprächen spielen sowohl die Heilige Schrift als auch der lokale kulturelle Kontext eine wichtige Rolle bei der Bestimmung dessen, was wahr und was in der jeweiligen Situation angemessen ist. Es wurde der Appell ausgesprochen, dass die FELSISA sich nicht in ein konfessionelles Ghetto zurückzieht, sondern die Verantwortung anerkennt, die sie in Afrika hat, um die Einheit mit anderen Kirchen zu suchen, ohne dabei die Grundlage ihrer Bekenntnisse zu opfern. Daraufhin hielt Ps. Klaus-Eckart Damaske einen Vortrag zum Thema „Kruziformität: Das Kreuz, das du trägst, trägt dich“.
Aufgrund der zunehmenden Partnerschaft zwischen der MLC (Mission of Lutheran Churches) und der FELSISA wurden zum Pastorenkonvent auch die Missionare Christoph und Peter Weber eingeladen. Peter Weber stellte als Missionsbeauftragter die Arbeit vor, die derzeit unter dem Dach der MLC geleistet wird, wobei er sich auf die Art und Weise konzentrierte, in der die MLC dazu beitragen kann, die Missionsbemühungen der FELSISA zu koordinieren.
Am Mittwoch leitete Bischof Helmut Paul eine Diskussion über die Bedeutung regelmäßiger Visitationen in unseren Gemeinden. Diese Visitationen durch den Bischof haben in erster Linie eine seelsorgerische Funktion, bei der eine dritte Person sowohl eine neue Perspektive in die Situation einer Gemeinde einbringen als auch an der Freude der Gemeinschaft teilhaben kann. Schließlich wurde die psychologische und allgemeine Gesundheitsfürsorge für Pfarrer besprochen, insbesondere angesichts der Tragödie um Ps. Roland Johannes.
Wir danken der St. Paulusgemeinde für ihre Gastfreundschaft und unserem himmlischen Vater für seine schützende Hand auf unseren Reisen.
