Andacht: Mission Gottes

Andacht: Gottes Mission ist unsere Mission

„Gott, der da sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass die Erleuchtung entstünde zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.“ (2. Korinther 4,6)

Gottes Mission ist unsere Mission
Erstaunlich was unser Herr macht! Wer die Werke Gottes erkennt, kann wohl nur in Lobpreis ausbrechen wie Maria, die Engel aus dem Himmel oder die Hirten auf dem Feld, oder wir heute: „Meine Seele erhebt den Herrn und mein Geist freut sich Gottes meines Heilandes.“ Denn Gott ist unterwegs mit dir und mir, mit unserer Gemeinde und Gemeinschaft, mit dieser Erde und dem ganzen Kosmos. Aus seinem Wort kamen Himmel und Erde hervor, und durch sein Wort ist ein heller Schein in unsere Herzen gegeben, damit, wie Paulus es sagt: „durch uns entstünde die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit Gottes in dem Angesichte Jesu Christi.“

Anders gesagt: Ist die Gemeinde nicht Gottes Weihnachtsgeschenk für die Welt? Denn sie verkündigt diesen Jesus. Ja, sie ist der Leib Jesu in Zeit und Raum, sie ist Emanuel (Gott mit uns). Immer wieder erklärt uns das Neue Testament den Status der Gemeinde in Christus als „vor der Erschaffung der Welt auserwählt“, „geheiligt“, „zubereitet“. Und gleichzeitig wird die Dynamik beschrieben, dass durch Christus, durch seine Gemeinde etwas geschieht: Licht scheint in die Welt, wir leben aktiv vor Gott, Menschen werden geholfen und geheilt. Erlösung ereignet sich, der Lobpreis Gottes breitet sich aus … zu Ehren seiner Herrlichkeit! (alle Begriffe aus Epheser 1). Ja, wir werden mit hineingenommen in die Mission Gottes – darum sind wir die Mission Gottes, und darum tun wir Mission Gottes.

Natürlich müssen wir die sprachliche Unterscheidung behalten, wenn wir von „Gemeinde“ oder „Kirche“ sprechen. Im Epheserbrief ist die eine wahre apostolische Kirche gemeint, der Leib Christi – diese ist heilig und unantastbar, universal und allumfassend für alle Gläubigen aller Zeiten. Und wenn wir Sonntags zur Kirche gehen, dann sehen wir diese Heiligen und Auserwählten, die Gott gebraucht, seine Mission zu tun. Diese Menschen sind aber auch gleichzeitig fehlerhafte Sünder. Diese Gemeinschaft nennen wir zwar auch Kirche, aber dann im Sinne von einer weltlichen Struktur. Weil die Organisation von Sündern besetzt ist, kann sie auch kritisiert oder verbessert werden – was Paulus ja auch ständig in seinen Briefen tut. Obwohl er die Menschen in ihrer Sünde zurechtweist, sind es die selben Menschen, die in Christus Heilige sind.

Wegen dieser Gleichzeitigkeit gefällt mir die Jahreslosung für das Jahr 2020 so gut – da kommt ein Mann und fleht Jesus an, doch seinem Sohn zu helfen. Jesus sagt zunächst: „Alle

Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“ Da ruft der Mann in seiner Verzweiflung: „Ich glaube, lieber HERR, hilf meinem Unglauben!” (Markus 9,24) Und Jesus heilt den kranken Sohn – als Zeichen, dass er die Autorität über alle Mächte und Kräfte hat.

Später gibt Jesus dann den Jüngern, seiner „Gemeinde“, den Auftrag: nun geht ihr in alle Welt und tut die Dinge, die ich getan habe, denn der gleiche Geist, der durch MICH wirkte, wird nun in euch und durch euch wirken. (Interpretation von Markus 16,14-20) Der Evangelist Markus sagt uns: da waren einige Jünger, die nicht glaubten. Dennoch ging’s los wie Markus schreibt: „Sie aber gingen aus und predigten an allen Orten; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen.“ Da kann ich nur beten: Das verleihe Gott uns allen!

In diesem Sinne lasst uns Weihnachten feiern und im kommenden Jahr der Welt entgegengehen. Sie ist eine Welt von Gott geliebt, für die ER sein Bestes gab damit alle, die an IHN glauben nicht verloren werden, sondern das gefüllte Leben bekommen – durch unseren Dienst in Arbeit und Beruf, Familie und Gemeinschaft – zum Lob seiner Herrlichkeit!

Pastor Klaus-Eckart Damaske, Lüneburg

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