Südafrika, kurz nach den Wahlen. Dank einiger politischer und prominenter Persönlichkeiten, die hier etwas nachhelfen, scheinen die rassistischen Spannungen in unserem Land zu eskalieren.
An Hass grenzendes Misstrauen brodelt zwischen Rassengruppen. Diese Gefühle werden offen zum Ausdruck gebracht – in sozialen Medien, am Braaifeuer, in Konfliktsituationen. Es scheint ein globales Phänomen zu sein, das extrem rechte und linke Parteien, die diese Gefühle zum Ausdruck bringen, an Bedeutung gewinnen. In unserer kleinen Gemeinde in Newcastle sind wir dankbar dafür, dass wir weiterhin eine andere Realität erleben.
Am 19. und 20. Juni veranstaltete unsere Gemeinde ihr erstes Ferienprogramm für Kinder. Mit 26 Kindern erlebten wir verschiedene Aktivitäten zur „Liebe Gottes.“ Eine Reihe von Nationalitäten in sprachlichen und kulturellen Gruppen waren vertreten: isiZulu, SeSotho, Springbok Deutsch, Englisch- und Afrikaanssprachige, Französischsprachige aus dem Kongo und chinesische Einwanderer. Trotz kultureller Unterschiede hatten die Kinder beim Umgang miteinander keine Schwierigkeiten. Gemeinsam hörten sie Bibelgeschichten über Gottes Liebe, genossen eine Reihe von handwerklichen Aktivitäten, backten, sangen und trieben gemeinsam Sport.
Während einer Einheit brachte ein sechsjähriges chinesisches Mädchen den anderen bei, „Jesus liebt mich, das weiß ich“ auf Chinesisch zu singen. Die Erfahrung einer Gruppe verschiedener Kinder, die einigermaßen harmonisch miteinander umgehen, hat uns gezeigt, dass „niemand so geboren wird, dass er eine andere Person aufgrund ihrer Hautfarbe, Hintergrunds oder Religion hasst. Die Menschen müssen lernen zu hassen, und wenn sie hassen lernen können, dann kann ihnen auch gelehrt werden zu lieben, denn Liebe empfindet das menschliche Herz viel natürlicher als ihr Gegenteil.“ (Nelson Mandela) [Anmerkung des Pastors – Was Herr Mandela sagt, trifft auf die menschliche Natur, wie Gott sie geschaffen hat, bevor sie durch Sünde verderbt wurde, zu. Jetzt müssen wir
Programme wie dieses abhalten, um mit Kindern das Geschenk der Liebe Gottes in Christus zu teilen, damit sie es auch an andere weitergeben können.
Wenn wir an die Liebe Gottes denken und daran, wie diese Liebe von und in Jesus zum Ausdruck gebracht wurde, fällt einem schnell die Geschichte des barmherzigen Samariters ein. Diese Geschichte zeigt, dass wir, wenn wir uns Nachfolger Jesu nennen, nicht nur denen Liebe zeigen können, die wie wir sind. Laut Jesus fasst die Liebe zu Gott und zum Nächsten alle Gesetze und Propheten zusammen. Unser Nachbar ist nicht notwendigerweise jemand, der wie wir aussieht, dieselbe Kultur oder Sprache oder denselben Hautton hat – und dies wird dadurch unterstrichen, wie Jesus unseren Nachbarn in seinem Gleichnis darstellt. Juden und Samariter hassten sich, aber der barmherzige Samariter zeigte einem Juden Liebe. Und Jesus sagt uns, dass auch wir hingehen und es tun sollen (Lukas 10,37).