Vielfältige Feier der vielfältigen Gnade Gottes

Pastor Thomas Beneke, Newcastle

Darum, meine lieben Brüder, seid fest und unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, denn ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist. 1. Korinther 15, 58.

50 Tage nach Ostern/Pfingsten/Geburtstag der Kirche, 50 Jahre seit der Gründung der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Newcastle, das kombinierte Vryheid/Uelzen/Newcastle Missionsfest und die Einweihung eines neuen Klassenzimmers, das sowohl dem Kindergottesdienst als auch dem St. Martin’s Village Kindergarten dient – es gab viele Gründe, sich am letzten Sonntag zu erinnern und dafür zu danken.  Etwas mehr als 150 Menschen halfen uns dabei: frühere Gemeindeglieder und Pastoren und/oder ihre Familien, Gemeindeglieder aus Uelzen und Vryheid, Gemeindeglieder aus unseren benachbarten LCSA-Gemeinden in Madadeni und Osizweni, jetzige Gemeindeglieder und Gäste der Gemeinde und Kinder und ihre Familien aus dem SMV-Kindergarten. Es war ein wunderbarer Tag.

Die Vorbereitungen begannen schon Wochen vorher, doch so richtig los ging es erst am Sonntagmorgen: Fotocollagen mit Bildern aus dem Gemeindeleben der letzten 50 Jahre und der Pastoren, die in dieser Zeit gedient haben, wurden fertiggestellt, Grillstände mit Holzkohle geladen und für das Mittagessen vorbereitet – vielen Dank an Uelzen für die Wurstspende! -, Tische für die Senioren gedeckt, Stühle verteilt, Listen der Ankommenden geführt (nach dem COVID-19-Protokoll), letzte Checks der neuen Streaming- und Soundanlage durchgeführt, usw. Um 9.30 Uhr begann der Bläserchor draußen zu spielen und um 10.00 Uhr hatten die meisten Leute ihren Platz gefunden: einige im Inneren der kleinen Kirche, andere auf der Veranda und wieder andere draußen, um die winterliche Sonne zu genießen.

Der Gottesdienst begann mit dem Gesang: Jauchzet dem Herrn alle Welt … – eine Vertonung des 100. Psalms. Die Pastoren Gevers (Vryheid), Hiestermann (Uelzen) und Weber (Durban) lasen die Schriftlesungen für Pfingsten:  Altes Testament – Genesis 11, 1-9 (Babel), Epistel – Apostelgeschichte 2, 1-21 (Pfingsten) und Evangelium – Johannes 14, 23-31 (der Paraklet). Bevor die Kinder zu ihren Kindergottesdienstlehrern gingen, wurden sie mit einer Geburtstagstorte mit 50 Kerzen überrascht. Missionsbeauftragter Weber predigte über die alttestamentliche Lesung und warnte uns, nicht zu viel Vertrauen in den Aufbau menschlicher Reiche, Pläne, Technologie und Fortschritt zu setzen, sondern vielmehr auf die Treue des Wortes Gottes und seinen Verheißungen zu vertrauen.  Unser neues Live-Streaming-System trug dazu bei, den Punkt zu verdeutlichen, indem es alle paar Minuten abstürzte und unserem fleißigen für Technik verantwortlichen Marcel Böhmer ein paar graue Haare bescherte.

Etwa eine halbe Stunde am Ende des Gottesdienstes war für das Gedenken und den Dank für die Treue Gottes in der Vergangenheit reserviert. Kirchenvorsteher Lutz Böhmer hatte verschiedene Schaubilder vorbereitet, und zwar eins für jeden der Pastoren der Gemeinde: Pastor Scharlach (Lüneburg) 1964-1967, Albers (Uelzen) 1967-1974, Werner Köhne (Uelzen) 1974-1978, Siegfried Köhne (Newcastle, Panbult & Vryheid) 1978-1985, Pastor Schulz (Newcastle, Panbult & Vryheid) 1985- 1988, Pastor Helmut Straeuli (Uelzen) und Missionar Harry Niebuhr (Enhlanhleni) 1988-1989, Pastor Marc Haessig (Vryheid & Newcastle) 1989-1994, Pastor Günther Hohls (Vryheid & Newcastle) 1994-2008, Pastor Michael Ahlers (Vryheid & Newcastle) 2008-2012, Pastor Rüdiger Gevers (Vryheid & Newcastle) 2012-2015 und Pastor/Missionar Thomas Beneke (Newcastle) 2016-. Neben vielen vorgetragenen Gruß- und Ermutigungsworten und sogar einer Videobotschaft von Pastor Ahlers (derzeit in Wiesbaden, Deutschland), gab uns Pastor Siegfried Köhne einen lebendigen Einblick in die ersten arbeitsreichen Jahre in Newcastle, da er der erste hier stationierte Pastor war. Er ermutigte uns mit den obigen Worten des heiligen Paulus aus seinem bekannten Auferstehungskapitel. Der Gottesdienst schloss mit dem Gesang Martin Luthers: „Erhalt uns Herr bei deinem Wort…“

Nun war es an der Zeit, das neue, große Klassenzimmer einzuweihen, indem wir das Wort Gottes hörten und es im Gebet seinem Gebrauch weihten. Es folgte die Ansprache zur Einweihung – eine Anwendung des 100. Psalms: Gebäude wie dieses dienen einem Zweck – damit jede Generation die Treue, die unerschütterliche Liebe und die Güte unseres Herrn erkennt. Weil wir, wie Schafe, oft dumme Dinge tun und die Tendenz haben, falschen Hirten nachzulaufen, muss jede Generation vom Guten Hirten daran erinnert werden, dass sie sein ist – sein Volk, seine Schöpfung. Wir müssen seine Stimme kennenlernen. Er ist unser Gott, nicht wir selbst. Für Kinder ist es oft einfacher, das zu erkennen. Leichter als für uns, abgestumpfte Erwachsene. Wenn Kinder wissen, dass jemand anderes das Sagen hat und dass diese Person ihr Bestes im Sinn hat, gehen sie in der Regel mit Dankbarkeit, Freude und Überschwang ans Werk – sie spielen, wachsen, lernen und schaffen – und machen dabei einen fröhlichen Lärm für den Herrn. Mein Büro liegt auf der anderen Seite des Zauns. Ich weiß, dass hier viel freudiger Lärm erzeugt wird, besonders auf dem Spielplatz. Wir werden also in vielerlei Hinsicht von den Kindern lernen, was es heißt, vor Gott zu leben. Was es heißt, seine Gemeinde zu sein. Was es heißt, eine Familie zu sein. Ja, was es bedeutet, Kinder Gottes zu sein, bei seinem Namen gerufen, durch seinen Sohn erlöst, durch seinen Geist geheiligt. Ich danke Gott für alle, die ihre Zeit, ihre Mühe, ihr Talent, ihre Leidenschaft, ihren Schweiß, ihre Tränen und nicht zuletzt ihr Geld in den Bau dieses Raumes gesteckt haben. Möge Gott sie reichlich segnen!

Nachdem Vertreterinnen des Kindergottesdienstes der Gemeinde, Nicola Talanda, und des SMV-Kindergartens, die Erzieherinnen Irma Nel und Sheena Stoop, ein Schleifenband durchtrennt haben, sangen Kinder der Sonntagsschule und des Kindergartens „The love of Jesus is so wonderful…“ und „Crown Him with many crowns…“. Im Anschluss wurden drei Bäume gepflanzt. Vor 40 Jahren gruben Pastor Köhne, Herr Arnold Talanda und andere mit einem Presslufthammer Löcher in den Ouklip/Felsen auf dem Kirchengrundstück, um Bäume zu pflanzen. In der Zwischenzeit waren einige dieser Bäume abgestorben. Nun hatten sie die Gelegenheit, sie mit Hilfe der Sonntagsschul- und Kindergartenkinder neu zu pflanzen. Das Pflanzen eines Baumes spricht von Hoffnung für die Zukunft. Und auch wenn diese Bäume dornig sind (Acacia karroo/sweet thorn), so spenden sie doch auch Süße und Schatten. Herr Talanda half auch bei der Enthüllung eines eisernen Auferstehungs/Kreuzes, das von Dieter Wichman und Frans van Zyl gefertigt und an eine der neuen Wände befestigt wurde. Dieses Kreuz ist vom Büro des Pastors aus gut sichtbar und erinnert ihn an die anstehende Aufgabe.

Wir danken Gott und seinen Dienern für die letzten 50 Jahre und auch für einen wunderbaren Sonntag! Möge er sein Volk weiterhin segnen, hier in Newcastle und auch darüber hinaus.

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