Am 1. Oktober 2017 wurde die neue Elsenaar-Orgel in Lüneburg feierlich eingeweiht.
Es war ein großer und denkwürdiger Tag für die Lüneburger Gemeinde, die viel Geld und Mühe in dieses Instrument investiert hat.
Die Weihehandlung fand im Gottesdienst nach der Epistellesung statt. Unter Gebet und Segen wurde die Orgel in den Dienst Gottes und der Gemeinde gestellt. Danach erklang als erstes Stück das Präludium in C von Georg Böhm, der 1661-1733 in Lüneburg (Deutschland) gelebt und als Organist gewirkt hat und dort Orgellehrer von Johann Sebastian Bach war. Die Gemeinde stimmte anschließend mit dem Gesang „Herr Gott, dich loben wir“ ein – bewegend die kräftigen Klänge der neuen Orgel.
Nach dem Hauptgottesdienst fand eine Orgelandacht statt, in dem das Instrument in seiner klanglichen Vielfalt vorgestellt wurde. Sängerchor, Bläser und Organisten der Lüneburger Gemeinde wirkten mit. Als Abschluss der Feierlichkeiten spielte Pastor Roland Johannes am Dienstagabend nach der Orgelweihe noch ein gut besuchtes Orgelkonzert.
Die neue vollmechanische Orgel wurde in Brandfort (OVS) von Jan Elsenaar gebaut. Sie hat 15 Register (=Pfeifenreihen) auf zwei Manuale und Pedal verteilt, mit insgesamt 844 Pfeifen. Entwurf und Disposition (=Registerzusammenstellung) stam-men von Orgelbauer Jan Elsenaar und Pastor Roland Johannes, der das Projekt als Berater begleitet hat.
Die neue Orgel besitzt folgende Register:
Prinzipal 8′ * Holzgedackt 8′ * Viola da Gamba 8′ * Oktave 4′ * Offenflöte 4′ Superoktave 2′ Mixtur III * | Gedackt 8′ * Rohrflöte 4′ * Flageolett 2′ Sesquialter II (Diskant) Dulzian 8′
| Subbass 16′ * Bassflöte 8′ Fagott 16′
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Die Register mit * gekennzeichnet stammen aus der alten Steinmann-Orgel von 1951. Die Viola da Gamba 8′ ist sehr wahrscheinlich noch sehr viel älter – möglicherweise um das Jahr 1900. Die restlichen Register wurden von der Firma Stinkens in Holland neu hergestellt.
Es ist Orgelbauer Elsenaar gelungen, ein unglaublich abwechslungsreiches Instrument zu schaffen, welches die vielfältigen liturgischen Aufgaben mühelos erfüllen kann. Die Orgel kann nicht nur laut und kräftig spielen (beeindruckend vor allem das Register Fagott 16′ im Pedal), sie kann auch leise und zart klingen, sodass selbst romantische Choralvorspiele von Max Reger zum Erlebnis werden. Die klanglichen Möglichkeiten dieses Instrumentes übertreffen alle Erwartungen! Man kann Jan Elsenaar nur gratulieren zu diesem einmaligen Kunstwerk.
Eine alte Orgelinschrift aus dem Mittelalter teilt uns mit: „musica: praeludium vitae aeternae“; auf Deutsch: „Die Musik ist das Vorspiel des Ewigen Lebens“. Wenn das Vorspiel bereits so klingt, wie schön wird erst die ewige Musik im Himmel sein?
Pastor Roland Johannes, Wartburg