Sängerfest in Pretoria

Am 8. Oktober 2017 fand das 47. Sängerfest der FELSISA in der Aula der Deutschen Schule Pretoria statt.

Dabei wurde noch einmal, wie schon öfter in diesem Jahr, der Reformation vor 500 Jahren gedacht, wie auch das 125 jährige Bestehen der FELSISA. Erfreulicherweise waren trotz der weiten Entfernungen etwa 120 Sänger/innen zu diesem Fest angereist.

Wie erwartet war der Choral „Ein Feste Burg ist unser Gott“ zu hören, jedoch dieses Mal in einer Bearbeitung von einem alt-Pretorianer, nämlich Prof. Stefaans Grové. Der Satz für Orgel, 2 Trompeten und Chor fand besonderen Anklang.

Während Pastor Martin Paul den Gottesdienst hielt, predigte Bischof Dr. Dieter Reinstorf über Markus 9,14-29. Er zitierte zu Anfang Martin Luther: „Musik ist ein reines Geschenk und eine Gabe Gottes, sie vertreibt den Teufel, sie macht die Leute fröhlich und man vergißt über sie alle Laster.

In der Predigt (über die Heilung eines Besessenen) machte Bischof Reinstorf den Vergleich, dass die Jünger nicht den Knaben heilen konnten, weil sie den Fokus auf Christus verloren hatten. OHNE Gott sind wir eben nichts, und wir sind auch falsch dran wenn wir meinen, dass WIR aus eigener Kraft die Probleme der Welt lösen könnten. Nein, wir können ruhig werden, auf Gottes Hilfe vertrauen und ein Instrument Gottes sein. Wir können arbeiten und heilen zu unserer Zeit, in unserem Kontext, und für unsere Leute da sein, weil Gott in und durch uns wirken will. Im schwach sein, sind wir stark. Das hat auch Martin Luther erfahren.

In der zweiten Hälfte hielt Missionar Christoph Weber einen Vortrag über „Gehet hin – Mission heute“. Die Lutherische Kirchenmission (LKM/MLC) ist eine Partnerorganisation der FELSISA, die auch schon seit 125 Jahren das Wort Gottes im südlichen Afrika verbreitet. Freudig erzählte er, dass auch in der jetzigen Zeit mehrere Projekte unterstützt werden, wo konkretes Wachstum erreicht wird. Vor allem ist die Mission in Mosambik eine Erfolgsgeschichte, und in Newcastle spricht man auch von „exponentiellem Wachstum“. Die Mission in Afrika lebt weiter!

Der Hauptleiter, Dr. Manfred Johannes, hielt einen weiteren Vortrag: „Singen – eine effektive Waffe in der Zeit der Reformation und sogar heute“. Luther hatte auch Musik studiert und führte den Gebrauch ein, dass die Gemeinde Gesänge wie auch große Teile der Liturgie im Gottesdienst singen sollte, ja sogar außerhalb des Gottesdienstes. Luther musizierte viel und gern in der Familie wie auch mit seinen Freunden und den Studenten. Die „singende Gemeinde“ hatte ihren Zweck gefunden: Wortverkündigung! So wurden die Leute der Reformation zu aktiven Teilnehmern im Gottesdienst, wie auch im Alltag. Luthers Leidenschaft und Hochachtung für die Musik kommt (in einer verkürzten Form hier verfasst) als ein Gedicht zum Ausdruck:


Frau Musika

Die beste Zeit im Jahr ist mein,
Da singen alle Vögelein,
Himmel und Erden ist der voll,
Viel gut Gesang da lautet wohl.

Voran die liebe Nachtigall
Macht alles fröhlich überall
Mit ihrem lieblichen Gesang,
Des muß sie haben immer Dank,

Viel mehr der liebe Herregott,
Der sie also geschaffen hat,
Zu sein die rechte Sängerin,
Der Musik eine Meisterin.

Dem singt und springt sie Tag und Nacht,
Seines Lobs sie nichts müde macht,
Den ehrt und lobt auch mein Gesang
Und sagt ihm einen ewigen Dank.


Das Sängerfest ist ein öffentliches Bekenntnis zu unserem Glauben, ja sogar ein Akt, wo unser Glaube konkret wird. Mögen unsere Sänger immer wieder neuen Mut zu diesem Dienst finden, die Zuhörer auch im Herzen mitsingen, und wir alle unseren Glauben bekennen wo immer sich eine Gelegenheit bietet.

Nach dem Gottesdienst gab es ein Mittagessen, das von der Paulusgemeinde Pretoria angeboten wurde. Allen Beteiligten, insbesondere den Sängern, dem synodalen Chorleiter, sowie der Paulusgemeinde Pretoria und allen Gästen sei hiermit für ein gelungenes Sängerfest gedankt.

Soli Deo Gloria!

Bodo Meyer, Pretoria

 

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