Pastor Andreas Albers, Our Saviour, Wartburg
Das 51. Sängerfest der FELSISA fand am 1. Oktober 2023 statt. Das Sängerfest wurde von der Salems-Gemeinde Uelzen in Zusammenarbeit mit den Gemeinden ELC Newcastle und St. Petrusgemeinde Vryheid ausgerichtet. Der Bibelvers, der dem Fest sein Thema gab, kam aus 2. Timotheus 4, 18: „Der Herr aber wird mich erlösen von allem Übel und mich retten in sein himmlisches Reich. Ihm sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ Gottfried Homilius (1714-1785) Vertonung dieses Verses wurde nach der Predigt, die vom Ortspastor Marlon Hiestermann (Salem-Uelzen) gehalten wurde, vom Chor vorgetragen. Pastor Hiestermann begann seine Predigt mit der Frage, wie wir auf schlechte Nachrichten reagieren. Was sagen wir, wenn die Dinge nicht gut laufen? Eine Möglichkeit ist es, dem Rat der Gesellschaft zu folgen und mit Plattitüden zu reagieren, wie zum Beispiel: „Kopf hoch“, „Du schaffst das schon“, „Es ist nicht so schlimm“. Doch wenn uns echtes Leid im Leben trifft, bringen diese Plattitüden alle nichts. Wir brauchen etwas Substanzielles. Echtes Leid braucht eine echte Antwort. Und genau die gibt Gott. Die Menschen um Timotheus herum ließen ihn im Stich, aber der Herr tat es nicht. Und Gott lässt auch uns nicht im Stich. In Jesus hat Gott selbst Leid und Ablehnung erfahren – für uns. In seinem Leiden für uns finden wir Leben und Seligkeit. Christus verbindet sich mit uns und antwortet auf unser Leid mit Vergebung und Befreiung.
Diese Botschaft, dass Gott unser Retter und Befreier ist, zog sich durch das gesamte musikalische Programm. Wir sangen davon, dass Gott unser Schutz, unsere Zuflucht, unsere Festung in Zeiten der Not ist. Wir bekannten mit Liedern, dass unsere Hilfe vom Herrn kommt, der Himmel und Erde gemacht hat, und dass der Herr unser Hirte ist. Wir verkündeten mit Stimmen und Instrumenten das tröstliche Evangelium von Jesus Christus, der die schwere Last unserer Sünde auf sich nimmt und uns mit seinem leichten Joch an sich bindet.
Der synodale Chorleiter, Herr Bernhard Böhmer (Pretoria) hat bereits allen gedankt, die dieses Fest möglich gemacht haben. Ich werde diese Dankesworte hier nicht wiederholen, wohl wissend, dass ich einige Leute vergessen werde. Ich möchte jedoch ein Wort über unseren Hauptchorleiter selbst, Herrn Bernhard Böhmer, sagen. Seine Leidenschaft, seine Kompetenz, seine Geduld, seine Fröhlichkeit machen das Singen im synodalen Chor zur wahren Freude. Was ich jedoch am meisten schätze, ist die Aufmerksamkeit und den Vorrang, den er den Worten, die wir singen, schenkt. Es geht um die Worte, die wir singen und wie sie den Glauben verkünden und lehren. Kirchenmusik ist nur dann wirklich wertvoll, wenn sie Christus verkündet.
Dieser Punkt wurde auch von Pastor Thomas Beneke (Newcastle) in der abschließenden Andacht zu 1. Samuel 16, 23 hervorgehoben: „Wenn nun der Geist Gottes über Saul kam, nahm David die Harfe und spielte darauf mit seiner Hand. So erquickte sich Saul, und es ward besser mit ihm, und der böse Geist wich von ihm.“ Saul, der von einem bösen Geist heimgesucht wurde, erfuhr durch die Musik eine – zumindest vorübergehende – Erleichterung seines Leidens. David wurde beauftragt, für seinen geplagten Vorgänger die Harfe zu spielen. Musik hat die Fähigkeit, uns an einen anderen Ort zu bringen und unsere Stimmung zu heben. Pastor Beneke wies auf Forschungen aus dem Bereich der Musik- und der Tierwissenschaften hin, die zeigten, dass das Spielen klassischer Musik die Stresshormone von Milchkühen senkt. Dies führt wiederum dazu, dass die Kühe mehr Milch produzieren. Musik hat große Kraft. Auch Saul wurde durch die Musik vorübergehend von seiner Plage befreit. Am Ende aber starb Saul in Sünde und Unglauben. Musik allein war nicht genug. Das Wort des Herrn muss die Musik begleiten. David ist in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel für uns. David war kein geringerer Sünder als Saul, aber David hatte das Wort Gottes. David hatte Christus. Er hatte den Glauben. David schrieb später Lieder, die wir noch heute in unseren Gottesdiensten gebrauchen. Seine Psalmen holen uns dort ab, wo wir im Leben stehen, und geben uns die Worte, die wir für jede Situation brauchen, seien es Worte der Klage, der Reue, der Freude, der Dankbarkeit, und sie führen uns zu Christus. Darum geht es in der Kirchenmusik, und darum geht es beim Liederfest.
Die harte Arbeit der einzelnen Chöre und der örtlichen Gemeinden gipfelte am Ende in einem wunderbaren und gesegneten Sängerfest. Viele Leute sprachen über das gute Essen, vor allem über die Würstchen zum Mittagessen. Die Teilnehmer des Sängerfestes gingen mit frohem Herzen, mit Musik in den Ohren und mit einem gestärkten Glauben nach Hause. Soli Deo Gloria!