Kirchenvorstehertagung 2023

Am 3. und 4. November 2023 fand die jährliche Kirchenvorstehertagung beim FELS-Retreat in der Nähe von Paulpietersburg statt. Der Freitagabend begann mit einem Vortrag, gehalten vom Synodalausschussmitglied Herrn Rupert Uhlmann (Kirchdorf), über die synodalen Finanzen. Nach dem Vortrag versammelten sich alle Teilnehmer der Tagung in der Kirche um das Wort Gottes für die Abendandacht, gehalten von Pastor Matthias Albers (Panbult/Piet Retief). Daraufhin folgte ein geselliger Abend, mit Gemeinschaft um das Braaifeuer. Ein großes Dankeschön an die Gemeinden Vryheid und Newcastle für Speis und Trank.

Der Samstag begann in der Kirche mit einer Morgenandacht, die von Bischof Helmut Paul gehalten wurde. Die Vorträge der Tagung fanden in 4 Einheiten statt. Die ersten 3 wurden von Pastor Thomas Beneke (Newcastle), und der letzte von Synodalmitglied Lutz Böhmer (Newcastle) gehalten.

In dem 1. Vortrag sprach Pastor Beneke über „Mission als Haushalterschaft des Namen Gottes“. Gute Haushalter zu sein bedeutet nicht nur, dass wir gut mit unserer Zeit und unserem Geld (Ressourcen) umgehen, sondern auch, dass wir gut mit Gottes Namen umgehen. Was bedeutet das? Wir sollen die Menschen lehren, dass alle, die den Namen des Herrn anrufen, gerettet werden (Römer 10,13). Wir sollen die Menschen auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen (Matthäus 28,19). Dies ist der Grund, warum es die Schrift gibt: damit ihr das Leben habt in seinem Namen (Johannes 20,31), denn Jesus ist der Herr und sein Name ist höher als alle Namen (Philipper 2,9-10). Der Name Gottes ist sogar ein Gebot! Und es ist die allererste Bitte des Vaterunsers! Eine zentrale Frage, die Jesus den Menschen stellt, ist: „Wer sagt ihr, dass ich bin?“ Das ist eine Frage, die jeder einzelne Mensch beantworten muss!

Pastor Beneke sprach dann in dem 2. Vortrag über „Unsere Identität in Gottes Mission – Lehren aus der Geschichte“. Louis und Theodor Harms haben unsere Vorväter als „Lutheraner, Deutsche, Hermannsburger“ ausgesandt. Wie können wir – mit unserem tiefen deutschen Erbe – Nicht-Deutsche erreichen? Wie können wir – mit unserem tiefen kolonialen Erbe – alle Menschen als gleichwertig ansehen? Mit der Vergangenheit konfrontiert zu werden, kann schwierig sein. Wir sollten uns fragen, ob die ursprünglichen Mandate aus den 1850er Jahren heute noch gültig sind.

Nach einer Tee- und Kaffeepause sprach Pastor Beneke im 3. Teil über unsere Motivation in der Mission. Wir sollten nicht Mission treiben, damit wir mehr Menschen gewinnen, um somit den Gemeindehaushalt zu schaffen. Wir sollten auch nicht aus Angst missionieren (wenn wir es nicht tun, kommen die Menschen in die Hölle, oder die Muslime übernehmen alles). Mission ist eine Liebestat dem Nächsten gegenüber. Mission muss aus der richtigen Motivation heraus geschehen. Weil wir gerettet sind, wollen wir diese Rettung auch mit anderen teilen. Den Glauben im Dienst am Nächsten zu leben, geht Hand in Hand mit der Verbreitung des Evangeliums durch Predigt und Lehre. Wort und Tat (Missio und Diakonia) dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Im 4. Teil stellte Herr Lutz Böhmer das LCMS-Programm Re:Vitality vor. Das Thema wurde durch ein Video vom Leiter des Programms, Pastor Dr. Mark Wood, eingeführt. Das Programm besteht aus drei Einheiten: 1) Selbsteinschätzung, um festzustellen, wo die Gemeinde derzeit steht; 2) Training-Einheiten, die sich mit den Bereichen befassen, in denen am meisten Verbesserungsbedarf besteht; und 3) praktische Möglichkeiten, das Evangelium in alltäglichen Gesprächen zu verbreiten. Die LCMS hat Re:Vitality der FELSISA kostenlos zur Verfügung gestellt.

Herr Böhmer berichtete von den Missionsbemühungen seiner eigenen Gemeinde in den letzten 10 Jahren. Letztendlich können wir pflanzen und gießen, aber nur Gott sorgt für das Wachstum! Re:Vitality ist einfach ein Instrument, das Gemeinden helfen kann, verbesserungswürdige Aspekte zu identifizieren und sie dabei zu helfen, diese Bereiche gezielt anzugehen.

Herr Böhmer sprach über verschiedene Selbsteinschätzungen, über die man nachdenken sollte: Was denkt die Gemeinde, was für einen Ruf sie in ihrer Gemeinschaft hat, im Gegensatz dazu, wie die Gemeinschaft die Gemeinde tatsächlich sieht. Welches Bild vermittelt die Gemeinde nach außen hin? Eine weitere Frage, die man sich zur Selbsteinschätzung stellen sollte, ist: „Ist die Gemeinde bereit, sich in der Gesellschaft zu engagieren?“. Dies zeigt, wie anpassungsfähig die Gemeinde ist. Ärgern sich Gemeindemitglieder, wenn sich jemand auf „ihren“ Platz setzt? Wie freundlich und einladend ist die Gemeinde gegenüber Besuchern? Ist es das Hauptziel der Gemeinde, eine bestimmte Sprache und Kultur beizubehalten? Stimmen die Ziele der Gemeinde mit ihren Missionszielen überein? Jede Gemeinde, die an einer Teilnahme am Re:Vitality Programm interessiert ist, kann sich gerne an Herrn Böhmer wenden.

Im Anschluss an die Vorträge gab Bischof Helmut Paul einen Überblick über aktuelle synodale Themen. Die Tagung wurde mit einer Andacht, die von Pastor Karl Böhmer (Kirchdorf) gehalten wurde, abgeschlossen.

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