Der Reigen an erfreulichen Orgelneubauten in der FELSISA geht weiter: nun ist Wittenberg dran!
Nachdem die alte Orgel ausgedient hatte, entschloss man sich, ein neues vollmechanisches Instrument von Orgelbauer Jan Elsenaar aus Brandfort (FS) anfertigen zu lassen. Da die Empore in Wittenberg nicht sehr groß ist und vor allem wenig Höhe besitzt, war es eine Herausforderung für den Orgelbauer, das Instrument so zu entwerfen, dass immerhin 15 Register mit insgesamt 844 Pfeifen dort Platz finden. Eine Aufgabe, die er (wie in Lüneburg auch) meisterhaft gelöst hat!
Von den 15 Registern stammen 6 aus der alten Orgel. Die Pfeifen waren von guter Qualität und konnten somit problemlos ins neue Klangkonzept integriert werden. Der Rest des Instrumentes ist komplett neu. Das wunderschöne Gehäuse, aus Eichenholz gefertigt, nimmt Gestaltungselemente aus dem neogotischen Raum auf – es fügt sich perfekt in den Raum und bietet nunmehr viel Platz für den Kirchenchor. Wunderbar ist auch, dass man sich dazu entschlossen hat, den Fußboden der Empore in Holz auszubauen. Dies ist nämlich für den Klang der Orgel von großem Vorteil!
Das Instrument wurde bewusst als liturgisches Instrument entworfen – die Disposition (d.h. die Registerzusammenstellung) ist also in erster Linie für den gottesdienstlichen Gebrauch ausgewählt worden. Somit haben die Organisten nun ein wunderbares Werkzeug zur Verfügung, den Gottesdienst angemessen und würdevoll zu begleiten. Ähnlich wie das Schwesterinstrument in Lüneburg zeichnet sich das Instrument in Wittenberg durch eine bewundernswerte Klangvielfalt aus. Jedes Register ist meisterhaft intoniert und ein wahres Klangerlebnis. Von leise bis laut, immer wieder ergeben sich interessante und faszinierende Klangfarben. Das Ergebnis kann sich hören lassen!
Wittenberg ist in der beneidenswerten Situation, viele junge Organisten und vor allem Organistinnen zu haben. Möge dieses Instrument ihnen und den kommenden Generationen zum Segen werden! Wenn ich sehe, wie vor allem die junge Generation in Wittenberg sich für dieses Projekt eingesetzt hat, sind die Voraussetzungen dafür bestens vorhanden. Soli Deo Gloria!
Pastor Roland Johannes