Pastorenkonvent 2020

Obwohl das Corona-Virus immer noch präsent war, konnten wir uns zu unserer Freude (besonders zu meiner, da es für mich das erste Mal war) dieses Jahr im Oktober zum Pastorenkonvent treffen.

Urspünglich war das Treffen für Mai 2020 angesagt. Überlegungen, sich über eine virtuelle Plattform zu treffen, standen bevor, aber es wurde entschlossen, dass es sinnvoll wäre, sich doch persönlich zu treffen. Es war eine gute Entscheidung und Gott sei Dank wurde niemand infiziert.

Bei dieser Tagung schien sich das Thema um den Pastor zu drehen. Theologische Fragen über das Amt des Pastors, das Abendmahl in Notfällen (während Covid-19) und Haushalterschaft innerhalb der Gemeinde (insbesondere im Hinblick auf den Pastor) waren wichtige Diskussionspunkte. COVID-19 hat viele Herausforderungen mit sich gebracht, und es war gut über diese Herausforderungen nachzudenken, mit dem Wunsch zu einem gegenseitigen Verständnis zu gelangen. Dieses soll helfen, dass ein Pastor sein Amt mit erkennbarer Ehrfurcht ausüben kann.

Unserem Bischof wurde Dankbarkeit dafür ausgesprochen, dass er bereits Anfang Mai 2020 für alle Pastoren der FELSISA eine notwendige Arbeitserlaubnis erhalten und wiederholt an den Präsidenten unseres Landes geschrieben hat, um die sehr strengen Sperrmaßnahmen für Kirchen zu lockern.  Wir glauben, dass seine Bemühungen zu den anschließenden Lockerungen beigetragen haben, so dass wieder mehr Mitglieder in die Kirche gehen konnten.  Kürzlich wurde auch der Absatz im Amtsblatt der Regierung (Government Gazette) über das Verbot des Singens gestrichen. Nachdem der Gesang in unseren Gemeinden wieder aufgenommen wurde, wird nun hoffentlich ein neues Gefühl der Wertschätzung dem Singen beigemessen werden.

Es wurde große Freude zum Ausdruck gebracht, dass unsere Gemeinden WhatsApp, YouTube und andere Mittel nutzten, um den Mitgliedern während des „Lockdowns“ weiterhin Gottes Wort zur Verfügung zu stellen. Tiefe Dankbarkeit wurde auch über die neue FELSISA Website ausgesprochen. Den Pastoren gegenüber wurde großes Lob geäußert, die alle Bemühungen unternahmen (auch unter „Lockdown Level 4“, als die Kirchen noch geschlossen waren), einzelne Mitglieder zu treffen, besonderes die das heilige Abendmahl persönlich empfangen wollten. Manchmal konnten die Pastoren die Mitglieder nicht erreichen und es wurde in diesen „Notsituationen“ ermutigt auf das Heilige Abendmahl zu verzichten und im Gebet über die Situation zu klagen. Der Pastor soll in so einer Situation andere Gnadenmittel, wie zum Beispiel das Wort Gottes, hörbar machen und die Mitglieder besonders an ihre Taufe erinnern. Selbst wenn man nur mit der Person telefoniert und mit ihr betet, entsteht  Gemeinschaft.

Drei wichtige Wörter des Konvents waren: „Stewardship, Stewardship, Stewardship!“ (Haushalterschaft). Dieses Wort wird im kommenden Jahr eine der Hauptschwerpunkte der FELSISA sein. So oft hat das Einsammeln von Spenden eine negative Konnotation in unseren Gemeinden. Die Geber werden als diejenigen, die das Geld in der Tasche haben, betrachtet. Wir möchten den Fokus von dieser Sichtweise weg auf einen Ansatz der biblischen Haushalterschaft verlagern, der zu großzügigem Geben führt. Christliche Haushalterschaft sollte ein freudiges Leben sein, wo wir Gott und unserem Nächsten dienen. Unser Fokus sollte nicht nur auf diesem Leben liegen, sondern hauptsächlich auf dem Leben in der Ewigkeit mit Gott. Biblische Haushalterschaft umfasst nicht nur die Finanzen, sondern auch die Verwaltung all dessen, was uns in erster Linie von Gott gegeben wird. Täglich auf das Wort Gottes zu hören, ist die einzige Lösung und beginnt beim Pastor. Folglich entsteht eine Kultur der Großzügigkeit. Großzügigkeit ist ansteckend; Gott sei Dank! Haushalterschaft ist nur ein Synonym für das Leben eines Christen, der mit all seinen Beziehungen im Reinen lebt, sowohl vor Gott als auch vor seinen Mitgeschöpfen. „Stewardship“ ist das christliche Leben und das christliche Leben ist „Stewardship“. Wir warten mit großer Vorfreude auf das, was uns im nächsten Jahr begegnen wird.

Andere Themenbereiche der FELSISA waren auch Anlässe zum Gespräch, wie die Ökumenischen Richtlinien der FELSISA, die Beziehungen unserer Kirche zur Konfessionell-Lutherischen Kirche in Südafrika (CLCSA) und zur Konfessionell-Lutherischen Kirche – Malawi-Synode (CLCMS), Bioethik in der FELSISA, einen Vorschlag zur Einsetzung einer Liturgischen Kommission, um eine Agenda für die FELSISA zu verfassen, usw. Es war wunderbar sich auszutauschen! Ich bin mir sicher, alle wurden erneut gestärkt, erfrischt, und inspiriert, fleißig „zu halten die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens“ (Eph 4,3). Wir möchten der Familie Gerken dafür danken, dass sie uns ihren Lodge auf der Sitilo Game Farm (Pongola, KZN) zur Verfügung gestellt hat. Es ist etwas Besonderes, theologische Fragen und Anregungen auf einer Wildfarm zu diskutieren. Wir sind auch dankbar für alle anderen Spenden, die wir für den Pastorenkonvent erhalten haben.

Geschrieben von Vikar Martin K. Paul (zur Zeit: Arcadia Pretoria)

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