Die Synodalversammlung fand in diesem Jahr vom 8.-10. September in Kirchdorf statt.
Das Thema der Versammlung war „Erinnerung als Befreiung“. Die Synode fing wie gewohnt mit einem Gottesdienst am Donnerstagabend an. In seiner Predigt über Epheser 2,17-22, verknüpfte Pastor Thomas Beneke den Predigttext mit dem Thema der Synodalversammlung. Er wies darauf hin, dass ein Blick in die Vergangenheit einerseits schmerzhaft sein kann, weil die Beschäftigung mit der Vergangenheit uns an unsere vergangenen Sünden erinnert. Anderseits zeigt uns der Umgang mit unserer Vergangenheit auch, wie viele große und wunderbare Dinge Gott schon in unserem Leben getan hat. Er hat uns durch die Taufe zu seinen Kindern gemacht. Er vergibt uns unsere Sünden um Jesu Willen, auch die Sünden der Vergangenheit. Darum sind wir frei, uns unserem Nächsten zuzuwenden und in seiner jetzigen Not zu helfen.
Am Freitagmorgen eröffnete Pastor Nathan Mntambo die Sitzung mit Schriftlesung und Gebet. Danach hieß Bischof Dr. Dieter Reinstorf alle willkommen. Prof. Dr. Werner Klän (Dozent an der Theologischen Hoch-schule in Oberursel, Deutschland) hielt einen Vortrag mit dem Titel: „How to Cope With Hurt and Grief in Personal Life, in History and in Church – He heals the broken hearted and binds up their wounds (Ps. 147:3)“. Am Anfang seines Vortrags sprach er über Trauma aus einer allgemeinen Perspektive und aus einer seelsorgerlichen Sicht. Dann gebrauchte er Beispiele aus der Vergangenheit Deutschlands (z.B. aus dem Zweiten Weltkrieg), um zu zeigen, welch ein Effekt das Geschehen der Vergangenheit und das damit verbundene Trauma hat, nicht nur auf die betroffene Generation, sondern auch auf die darauffolgenden Generationen.
Bischof Reinstorf stellte seinen Synodal-bericht unter das Leitwort aus 2. Korinther 5,19: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.“ Er präsentierte den geistlichen Teil seines Berichts. Wieder folgte eine Gruppendiskussion. Die Diskussionen zeigten die Schwierigkeiten auf, mit denen wir in unserem Land auch heute noch zu kämpfen haben. Die Notwendigkeit Versöhnung anzustreben, wurde besprochen. Bischof Reinstorf bat, dass mehr Raum geschaffen werden soll, um Gespräche mit der LCSA zu führen. Er stellte jedoch klar, dass Beschlüsse in dieser Angelegenheit von den Gliedern der FELSISA gemeinsam, und nicht nur durch den Synodalausschuss, gemacht werden sollen.
Im weiteren Verlauf des Tages wurden die Berichte der verschiedenen Organisationen der FELSISA besprochen. Grüße von verschiedenen Kirchen in Südafrika und aus dem Ausland wurden verlesen. Die ersten Anträge an die Synode wurden besprochen. Die Sitzung wurde mit einer Abendandacht durch Pastor Heinz Hiestermann abgeschlossen. Die Kirchdorfer Gemeinde verwöhnte uns mit einem leckeren Braai. Wir danken der Gemeinde herzlich für ihre Gastfreundschaft und alle Vorbereitungen!
Am Samstag wurde die Versammlung wieder mit Schriftlesung und Gebet durch Pastor Nathan Mntambo eröffnet. Pastor Dr. Karl Böhmer hielt einen Vortrag mit dem Titel: „Intentional Forgetting and Intentional Remembering: Past and Present“. Er gebrauchte das Beispiel von
August Hardeland (Superintendent der Hermannsburger Mission im 19. Jahrhundert) um zu zeigen, dass man die Vergangenheit nicht einfach bewusst vergessen kann. Es ist besser, die Vergangenheit bewusst zu behalten und damit umzugehen. Wieder folgte eine Gruppendiskussion.
Weitere Berichte wurden präsentiert und besprochen. Die Berichte über Finanzen, Pensionsfonds, „Lutheran Cooperative Bank“, Struktur der FELSISA und das Reformationsjahr 2017 zeigten, wie aktiv die Laien in der Synode sind und welche wichtige Funktion sie in der FELSISA spielen – und das alles auch noch ehrenamtlich! Einen herzlichen Dank an alle, die so viel für die FELSISA und ihre Gemeinden tun!
Weitere Anträge wurden besprochen und es wurde über die Anträge abgestimmt. Der Schlussgottesdienst wurde in der Our Saviour Gemeinde gehalten. Pastor Jacob Corzine war der Prediger. Mittagessen wurde dort serviert und wir danken auch der Our Saviour Gemeinde herzlich für ihre Mühe und Gastfreundschaft.
Es waren beschäftige aber ertragreiche Tage. Wir bitten dem Herrn der Kirche, dass er unsere Synode auch weiterhin leiten und beschützen wird und uns helfen wird, unseren Auftrag als Kirche getreu auszuführen.
Pastor Dr. Heinz Hiestermann, Greytown