100-jähriges Kirchweihjubiläum zu Wittenberg

“Der Herr hat mir geholfen, darum wollen wir singen und spielen, solange wir leben, im Hause des HERRN.“ – Jesaja 38, 20

Am Morgen des 19. Dezembers 2021 ertönte in der Wittenberger Kirche mit der Orgel, zwei Trompeten und dem Chor das majestätische Gloria von Vivaldi, das gleiche Stück, das auch vor 100 Jahren am Tag der Kirchweihe erklang.

Unter dem Leitvers aus Jesaja 38, 20 versammelten sich die Festgäste zum 100-jährigen Kirchweihjubiläum in der Evangelisch-lutherischen Gemeinde Wittenberg. Dankbar wurde auf die Vergangenheit zurückgeblickt und im Festgottesdienst wurde von Pastor Helmut Paul immer wieder darauf hingewiesen, wie Gott hilft. Die Anfänge der Gemeinde waren klein und gering, und trotzdem dienten sie der christlichen Gemeinschaft in Wittenberg auf unzählige Arten.

Für alle Taufen, Hochzeiten, Predigten, Beichten, Abendmahlsfeiern, Trostworte an Beerdigungen, und Verkündigung des Wortes Gottes, die in diesem Haus des Herrn bisher stattfinden konnten, wurde immer wieder tiefer Dankbarkeit geäußert. Dieser Dank wurde nochmal musikalisch zum Ausdruck gebracht als von der Empore das große Halleluja von Händel durch den Kirchraum erscholl.

Nach einer kurzen Pause trafen sich alle in der Halle zu einem weiteren Programm, moderiert von Herrn Hugo Paul, dem Organisator des Jubiläums. Dr. Gustav Niebuhr hielt zum Kirchgebäude einen spannenden Vortrag. Neben geschichtlichen Ereignissen, erklärte er auch Details zum Gebäude selbst. Der Baustil ist neugotisch und ist charakteristisch dem Himmel gerichtet: ein steiles Dach mit spitzen Bögen und gewölbter Decke. Innen im Kirchraum ist feine Schnitzerei zu erkennen. Diese Eigenschaften verleihen der Kirche einen besonderen Charakter.

„Ein Gebäude wird aber erst zu einer Kirche, wenn sich dort in Gottes Gegenwart Gläubige versammeln.“ Mit diesem Zitat von Gert Kelter ging der Vortrag nun in den Bereich der Kirchgemeinde über. Anekdoten aus der Geschichte der Gemeinde ließen die Zuhörer schmunzeln und Vergleiche der Vergangenheit und der Gegenwart riefen zum Reflektieren auf.

Dr. Wilhelm Weber, aus dem Wittenberg in Deutschland angereist, und ehemaliger Pastor der Gemeinde, hielt einen interessanten Vortrag zum Thema „Wenn Steine reden könnten…“. Er zitierte mehrere Bibelverse, die im Bezug zu irgend Steine stehen, und verband sie mit den Steinen, die im Gemeindeleben vorhanden sind. Letztendlich können viele Steine zum Bau Gottes zusammengefügt werden, die zur ewigen Gottesstadt führen. Er erinnerte sich auch an viele Geschehnissen seiner Zeit in der Gemeinde, berichtete von der Gastfreundschaft und Aufnahmefähigkeit der Leute, und erzählte von Erlebnissen mit bekannten Menschen der Umgebung.

Abgeschlossen wurde das Jubiläumsfest mit einem herrlichen Mittagessen draußen im Freien. Wenn man dankbar zurückblicken kann, ist es auch nicht schwer, die Zukunft voller Zuversicht und Hoffnung in Gottes Hand zu legen!

Angelika Johannes, Panbult

 

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