Posaunenfest 2022

Gedenktag der Augsburgischen Konfession

– Angelika Johannes, Panbult

„Ich rede von deinen Zeugnissen vor Königen und schäme mich nicht.“ – Psalm 119, 46

Am Wochenende des Gedenktags der Augsburgischen Konfession (25. Juni) fand das 91. Posaunenfest der FELSISA im Indoor Centre der Wartburg-Kirchdorf Schule statt. Nach 3 Jahren pandemiebedingter Pause veranstaltete die Christusgemeinde Kirchdorf diesen Tag mit demütiger Dankbarkeit und inniger Freude. Die rund 900 Gäste wurden bestens bewirtet, und das Gelände, sowie die Halle, eigneten sich hervorragend für dieses Fest. Den Kirchdorfern, und allen, die zur Gestaltung des Tages beigetragen haben, seien von Herzen für ihren Einsatz gedankt.

Unter der Leitung des Dirigenten Heinz Niebuhrs (Kirchdorf) erklang als erstes gemeinsames Bläserstück der Bachchoral zum aussagekräftigen Text Gott des Himmels und der Erden. Im Rahmen eines Festgottesdienstes musizierten die circa 250 Bläser und predigte Ortspastor Dr. Karl Böhmer zur Evangeliumslesung aus Matthäus 10, 26b-33. „Der Glaube ist eine persönliche Sache, aber niemals Privatsache!“, so Pastor Böhmer. Er erklärte, dass das Bekennen nicht nur für irgend Fundamentalisten sei, und nicht Urteilen oder Richten heiße, sondern der Heiland selbst uns zum Bekennen aufrufe: „Wer nun mich bekennt vor den Menschen, zu dem will ich mich auch bekennen vor meinem Vater im Himmel. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem Vater im Himmel.“ (Matthäus 10, 32-33) Er wies darauf hin, dass man beim Bekennen in dieser Welt auf Widerstand stoßen werde, dass die Frohe Botschaft eventuell als längst überholt bezeichnet werde, und dass es keinen interessieren werde. Aber „wenn wir Gott fürchten, haben wir in dieser Welt nichts zu befürchten“, so Pastor Böhmer weiter. Gott werde uns schwere Wege nicht ersparen, aber er werde uns den Rücken stärken. Wer mit dem Herzen glaube, wird gerecht, und wer mit dem Munde bekenne, wird selig (siehe Römer 10).

Zum Bekennen dienen nicht nur Worte und Werke, sondern auch die Posaunen und Instrumente. Dem Gottesdienst folgte ein Gang durchs Kirchenjahr mit passenden Stücken zu den verschiedenen Themen der Sonntage und Feste. Vizeleiter Roland Meyer (Lüneburg) dirigierte auch einige der Stücke. Zudem schmückten die Einzelchöre den Anfang des 2. Teils aus: Pretoria mit einem Vivace von Händel, Panbult mit dem Allegro von Torelli und Lüneburg mit einer Choralbearbeitung zu In dir ist Freude von Weckeßer.

Die Schlussandacht hielt Pastor Tobias Ahlers (Shelly Beach) zur Epistellesung aus 1. Timotheus 6: „Aber du, Mensch Gottes, fliehe das! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Frömmigkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut! Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen.“ Hiermit ermutige Paulus Timotheus weiterhin das gute Bekenntnis abzulegen, genau wie es Jesus vor Pontius Pilatus gemacht habe. Beiden habe es das Leben gekostet. Trotzdem lasse sich das gute Bekenntnis nicht zum Schweigen bringen, denn Christus, der bekannt wird, habe den Tod besiegt. Das gute Bekenntnis schenke Vergebung, es bringe das Licht der Wahrheit zum Vorschein und es vereine zur einen heiligen Kirche. Jesus selbst sei das gute Bekenntnis – er kümmere sich um und ernähre seine Kirche durch seine Diener. „Wenn wir uns heute an das gute Bekenntnis unserer Vorfahren aus dem Jahre 1530 erinnern, danken wir Gott für alle Pastoren, die uns in der Vergangenheit versorgt und gedient haben.“, so Pastor Ahlers.

Die Gewissheit, dass wir in Jesus Christus das ewige Leben haben, ist das, was in den Bekenntnissen festgehalten wird. Vom Posaunenfest in Wartburg gingen wir in dieser Gewissheit wieder in die eigenen Häuser und in den Alltag, und wurden mit fröhlichem Mut beschenkt, dieses Bekenntnis auch in der Welt erklingen zu lassen.

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